Etwa 6.000 Menschen erleuchteten am Sonntagabend die Ufer des Mains in einer Lichterkette gegen den Antisemitismus. Die Veranstaltung wurde von den kulturellen Institutionen Frankfurts organisiert. Viele tausend Menschen kamen am Sonntagabend zum Main, um eine Kerze gegen den Antisemitismus anzuzünden. Sie hielten Kerzen in den Händen, brachten Lichter in Gläsern und Schalen, leuchteten mit Taschenlampen, winkten mit Fackeln, trugen blinkende Mützen oder zündeten Oster- und Grabkerzen an.
Ein gutes 6000 Menschen erleuchteten die 1000 Meter zwischen dem Eisernen Steg und der Ignatz Bubis Brücke. Die Lichterkette dauerte 30 Minuten und blieb friedlich, wie die Polizei, die mit 30 Beamten vor Ort waren, später berichtete – es gab keine politischen Proteste. Es hätten 2000 Menschen gebraucht, um die Lichterkette zu schließen, einige davon standen an ihren Plätzen in Trauen. Initiator Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor des Hauses am Dom, zeigte sich „sehr glücklich“ und betonte die Notwendigkeit des Engagements für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland.
Die Gesellschaft hat verstanden, so der ehemalige Bürgermeister Uwe Becker und der Direktor des Deutschen Architekturmuseums, Peter Cachola Schmal. Sie lobten die friedliche Atmosphäre und betonten die Wichtigkeit von Solidarität. Peter Cachola Schmal kritisierte jedoch Probleme in der kulturellen Szene bei der Solidarität mit Israel aufgrund einer pro-palästinensischen Haltung und deutete auf ein mögliches generatives Problem hin. Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, bedankte sich bei Joachim Valentin für die Solidaritätsaktion.
Die friedliche Atmosphäre wurde von Teilnehmern wie Uta Friedlein und ihrem Ehemann aus Hofheim, Gemeindepfarrerin Barbara Kaltwasser-Flora und Adelheid Käberich genossen. Alle betonten die Wichtigkeit des Engagements gegen Antisemitismus und für den Frieden. Jutta Ebeling, ehemalige Bürgermeisterin von Frankfurt, zeigte sich zufrieden und stolz auf die Stadt. Die Teilnehmer genossen das friedliche Beisammensein für einen guten Zweck, lachten miteinander und zeigten ein starkes Zeichen der Solidarität gegen Hass.