Tausende von Klimaaktivisten versammelten sich am Samstag auf den Straßen von Frankfurt, um gegen die Rolle der deutschen Automobilindustrie im Klimawandel und der Zerstörung der Umwelt zu protestieren. Die Protestmärsche zogen am jährlichen Autosalon (IAA) in Frankfurt vorbei, einem der größten der Welt, und die Demonstranten forderten ein Ende der Verbrennungsmotoren und einen Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen. Einige Protestierende hielten Plakate hoch, auf denen “STOP SUV”, “SUV nicht cool” und “wir können unsere Lungen nicht ersetzen” stand.
Andere zeigten Banner, auf denen eine “Verkehrswende” gefordert wurde, eine Referenz an Deutschlands geplante Umstellung auf erneuerbare Energiequellen, oder “Energiewende”. Die Polizei berichtete, dass etwa 15.000 Menschen, darunter viele Radfahrer, an dem Marsch teilnahmen, so Reuters. Greenpeace, einer der Protestveranstalter, sagte, dass bis zu 25.000 Menschen beteiligt waren, darunter etwa 18.000 Radfahrer.
Marie Klee, eine Sprecherin der Klimaaktionsgruppe Sand in the Gearbox, lobte den Erfolg des Protests und erklärte, dass die Reaktion der einzelnen Personen, die “bereit waren, an einer zivilen Ungehorsamskampagne teilzunehmen und sich den mächtigen Automobilunternehmen entgegenzustellen”, ihre Erwartungen übertroffen habe. Neben Greenpeace waren viele verschiedene Klimagruppen wie Friends of the Earth und Extinction Rebellion bei dem Protest anwesend.
“Trotz der unvermeidbaren Auswirkungen der Klimakrise präsentieren die Hersteller auf der IAA weiterhin eine Mehrheit von Autos, die Benzin oder Diesel verbrennen”, sagte Greenpeace Deutschland in einer Erklärung vor den Demonstrationen. Die Klimaorganisation verwies auf einen Bericht, den sie früher in dieser Woche veröffentlicht hatte, der zeigte, dass drei der größten deutschen Automobilhersteller – Volkswagen, Daimler und BMW – im Jahr 2018 einen kombinierten globalen CO2-Fußabdruck von 878 Millionen Tonnen hatten, was die Gesamtemissionen des Landes in diesem Zeitraum übertraf.
Die Proteste kamen nur zwei Tage nach der Eröffnung des IAA-Automobilsalons, bei dem Bundeskanzlerin Angela Merkel die Branche aufforderte, ihre Anstrengungen zur Entwicklung nachhaltiger Transportmittel zu verstärken. Merkel warnte jedoch, dass wir noch “weit davon entfernt sind, zu 100% erneuerbare Energie zu haben” und dass die Erreichung der europäischen Klimaziele für 2030 eine “herkulische Aufgabe” sei.