Am Anfang seines Konzerts in der Frankfurter Festhalle am Sonntag kündigte der Mitbegründer von Pink Floyd, Roger Waters, an, dass er sich nicht in einem kontroversen Outfit präsentieren werde, das zu einer strafrechtlichen Untersuchung in Deutschland geführt hat. Waters wird derzeit von der deutschen Polizei wegen des Verdachts der “Volksverhetzung” untersucht. Der Sänger erklärte während seines Auftritts in Frankfurt, dass er aufgrund des Respekts für die Geschichte des Konzertsaals auf das kontroverse Outfit verzichtet habe. Er wies darauf hin, dass die Frankfurter Festhalle während des Holocausts eine zentrale Rolle bei der Deportation der Juden der Stadt spielte.
Nachdem die Ermittlungen begonnen hatten, verteidigte Waters sein Bühnenbild als Symbol des Widerstands. Sein Charakter als faschistischer Demagoge sei schon seit den 1980er Jahren Teil seiner Shows. Rund 500 Menschen protestierten vor der Frankfurter Festhalle gegen Waters’ Auftritt. Der Bürgermeister von Frankfurt, Mike Josef, war unter den Demonstranten. Die Stadtbehörden hatten versucht, das Konzert abzusagen, da sie Waters als einen der bekanntesten Antisemiten der Welt betrachteten.
Waters hat in der Vergangenheit wiederholt Kritik in Deutschland für seine Unterstützung der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionen-Bewegung gegen Israel (BDS) geerntet. Der Musiker wurde bei seinem Konzert in Frankfurt von seinen Fans bejubelt, als er betonte, dass er kein Antisemit sei. Seine Auftritte enthalten kontroverse Elemente und Symbole, die offen vom Nazi-Regime inspiriert sind. Waters wird auch als offener Unterstützer von Russlands Präsident Vladimir Putin angesehen, was sich auf seine Tour in Polen ausgewirkt hat, einem treuen Verbündeten der Ukraine.