Lufthansa, Deutschlands Nationalfluggesellschaft, hat zwischen 80% und 90% ihrer etwa 1.000 für Mittwoch geplanten Flüge aufgrund von Streiks des Bodenpersonals abgesagt. Die größten Flughäfen Deutschlands nach Passagieraufkommen, Frankfurt und München, sind am stärksten betroffen, aber auch andere Flughäfen wie Hamburg, Berlin und Düsseldorf werden beeinträchtigt sein. Der Streik soll bis kurz nach 7 Uhr am Donnerstagmorgen dauern. Mehr als 100.000 Passagiere mussten Flüge umbuchen, wobei die meisten Verbindungen von und nach Frankfurt und München gestrichen wurden. Die Fluggesellschaft hat Passagiere gebeten, die für gestrichene Flüge gebucht sind, nicht zu den Flughäfen zu kommen, da die Umbuchungsschalter nicht besetzt sind. Reisende mit Lufthansa-Unternehmen und externen Fluggesellschaften sollten weitgehend nicht betroffen sein.
Der Streik erfolgt im Rahmen von Tarifverhandlungen der Lufthansa Group für etwa 25.000 Bodenbeschäftigte bei Deutsche Lufthansa, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo. Die Mitarbeiter lehnten ein Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde am 23. Januar ab. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 12,5% für die Mitarbeiter oder mindestens €500 ($537) mehr pro Monat über einen Zeitraum von 12 Monaten. Sie fordert auch eine Einmalzahlung von €3.000 zur Abfederung der Auswirkungen der Inflation. Verdi hat gedroht, die Streiks bei Lufthansa auszuweiten, wenn der Vorstand der Fluggesellschaft sein derzeitiges Angebot für das Bodenpersonal nicht verbessert. Es gab in letzter Zeit weit verbreitete Störungen aufgrund von Arbeitskampfmaßnahmen an deutschen Flughäfen.
Zuletzt rief Verdi am vergangenen Donnerstag dazu auf, Sicherheitsmitarbeiter an mehreren großen Flughäfen in den Streik zu schicken. Es gab auch Streiks bei Deutschlands Eisenbahnen und in anderen Bereichen des öffentlichen Verkehrs, die der Wirtschaft schadeten und der dreigliedrigen Regierungskoalition von Bundeskanzler Olaf Scholz Kopfschmerzen bereiteten.