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Pädophiler Fund führt zu rechtsextremen Polizeichats – DW – 06/09/2021

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Mehrere Polizeibeamte des deutschen Bundeslandes Hessen werden wegen rechtsextremer Verbindungen untersucht, gaben die Staatsanwälte am Mittwoch bekannt. Die Untersuchung gegen 20 Polizeibeamte umfasste Durchsuchungen von sechs ihrer Wohnungen und Arbeitsplätze innerhalb des Frankfurter Polizeipräsidiums und folgt ähnlichen Ermittlungen im letzten Jahr im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Die meisten Verdächtigen hatten zwischen 2016 und 2017 Nachrichten in rechtsextremen Chatgruppen geschickt, sagten Staatsanwälte in Hessen, zu dem auch der Finanzplatz Frankfurt und die Landeshauptstadt Wiesbaden gehören. Siebenzehn hessische Beamte wurden verdächtigt, hassverbreitende Texte und Symbole ehemaliger Nazi-Organisationen zu verbreiten – die nach dem Krieg in Deutschland verboten sind, sagten die Staatsanwälte.

Die anderen drei, leitende Beamte, wurden zusätzlich beschuldigt, die Justiz behindert zu haben, indem sie an Chats teilnahmen, aber den Austausch nicht stoppten, der bis 2019 fortgesetzt wurde. Im Alter von 29 bis 54 Jahren waren alle außer einem Beamten im aktiven Dienst. Nun durften sie keine Aufgaben mehr übernehmen, sagte der Frankfurter Polizeichef Gerhard Bereswill. Einer war bereits suspendiert.

Die Untersuchung, die seit April von Frankfurter Staatsanwälten geleitet wird, stammte von pädophilen Texten, die im Smartphone eines SEK-Beamten am Frankfurter Präsidium, der jedoch in Rheinland-Pfalz wohnte, gefunden wurden. Die Analyse seines Mobiltelefons führte zur Identifizierung zahlreicher weiterer Teilnehmer, darunter weiterer Frankfurter SEK-Polizeibeamter, sagten die Staatsanwälte. Reagierend sagte der hessische Innenminister und Mitglied der Partei von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Peter Beuth, am Mittwoch, dass, wenn die Anschuldigungen bewiesen würden, “wir sie auch aus der hessischen Polizei entfernen werden.”

Unklar war am Mittwoch, ob die beanstandeten Chats mit Fällen von mutmaßlichem rechtsextremem Extremismus unter Deutschlands vielfältigen Sicherheitskräften in Verbindung standen, die in einem Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) im letzten September erwähnt wurden. **Politiker waren uneins darüber, was diese Skandale für die Integrität der Polizei bedeuteten, wobei Bundesinnenminister Horst Seehofer Ansprüche auf “latente Rassismus” zurückwies.**

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