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Saturday, September 21, 2024

Kim Thúy und Michel Jean in Frankfurt: Kanadier aus verschiedenen Kulturen

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Im Rahmen des Ehrengast Kanada-Programms auf der Frankfurter Buchmesse sprachen die Autoren Kim Thúy und Michel Jean über die Rolle der Identität im Geschichtenerzählen. Kim Thúy, die als “Bootsflüchtling” mit zehn Jahren Vietnam verließ und eine der meistverkauften Autorinnen Québecs ist, bezeichnete sich als zu 100 Prozent kanadisch und zu 100 Prozent vietnamesisch. Michel Jean, der Innu aus der Gemeinschaft Mashteuiatsh ist, sieht sich als indigener Schriftsteller, dessen Hintergrund seine Wahrnehmung beeinflusst. Er mag es, aus Kanada zu stammen, wo er seine Meinung frei äußern kann.

Laut Thúy ist es in Kanada die Freiheit zu wählen, wer man sein möchte. Sie wurde in eine große, eng verbundene Familie hineingeboren und hat genug Geschichten für drei Leben. Ihr Buch “Em” basiert auf historischen Ereignissen, die Operation Babylift und das Wachstum der von Vietnamesen dominierten Nagelstudioindustrie weltweit verbinden. Jean’s Buch “Kukum” basiert ebenfalls auf Geschichte und erzählt von seinen Wurzeln als Innu und den Zwangssiedlungen indigener Völker in Québec und Kanada.

Laut Jean sind die Kanadier aufgeschlossene Menschen, so dass es Hoffnung gibt, dass durch Literatur auch schwerwiegende Ereignisse angenommen werden können. Thúy sagte, dass Schönheit das beste Mittel sei, um über Grausamkeiten zu sprechen. Mit Literatur könne man Menschen in die Schuhe der Charaktere setzen, damit sie die Geschichten aus dem Bauch und dem Herzen heraus verstehen. Boos erzählte seinen Gästen, dass es der Frankfurter Buchmesse 30 Jahre gedauert habe, Kanada als Ehrengast zu überzeugen, und dass es der Traum seines Vorgängers gewesen sei. Es gebe “so viele Geschichten aus Kanada”, sagte er.

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