Fraport, der Betreiber des Flughafens Frankfurt, einem der verkehrsreichsten Flughäfen in Kontinentaleuropa, gab bekannt, dass der Flugverkehr an zwei Tagen im Jahr 2023 aufgrund von Drohnenattacken rund um das Flughafengelände vollständig eingestellt werden musste. Dies geschah am 6. Juli für 85 Minuten und am 28. September für 55 Minuten, wie in einer parlamentarischen Anfrage im deutschen Bundesland Hessen bestätigt wurde, in dem sich der Flughafen Frankfurt befindet. Insgesamt wurde der Flugverkehr im Jahr 2023 an 10 Tagen eingeschränkt, was mehr ist als in jedem anderen Jahr, seit Fraport im Dezember 2017 erstmals Drohnenaktivitäten in der Umgebung des Flughafens verzeichnete. Es gab 26 Daten von Dezember 2017 bis November 2023, an denen Drohnenangriffe Auswirkungen auf den Flugbetrieb hatten, einschließlich sechs Tagen, an denen der Verkehr für 25 Minuten bis über eine Stunde komplett eingestellt werden musste. Die Kosten der Störungen konnte Fraport nicht quantifizieren.
“Drohnen als Mittel für kriminelle Tätigkeiten sind seit 2016 in den polizeilichen Kriminalstatistiken in Hessen enthalten”, heißt es in dem parlamentarischen Dokument. Seit 2016 wurden 67 Fälle gefährlicher Störungen des Luftverkehrs durch Drohnen erfasst. Zwischen Mai 2022 und Februar 2024 untersuchte der Regierungsbezirk Darmstadt zudem 11 Fälle von Drohnen, die sich unerlaubt in die Kontrollzone von Frankfurt begeben hatten, ohne vorherige Genehmigung der Flugsicherungsaufsichtsbehörde. Der Passagierverkehr am Flughafen Frankfurt stieg 2023 auf 59,4 Millionen, was einem Anstieg von 21% gegenüber dem Vorjahr entspricht, aber immer noch 16% niedriger ist als 2019. Die Fluggesellschaft hat mehr als 1.000 Flugbewegungen pro Tag und erwartet, dass die Passagierzahlen in diesem Jahr zwischen 61 Millionen und 65 Millionen steigen werden.
Unbefugtes Fliegen von Drohnen in der Nähe großer kommerzieller Flughäfen ist in den letzten Jahren zu einem Ärgernis und einer erheblichen Sicherheitsproblematik geworden. Im Dezember 2018 führten mindestens zwei Drohnen, die sich in der Nähe des Londoner Flughafens Gatwick aufhielten, zur Schließung der Einrichtung für 30 Stunden, was zu Störungen von 1.000 Flügen und über 140.000 Passagieren während einer stark frequentierten Urlaubszeit führte.