FRANKFURT – Das chinesische viertgrößte Automobilunternehmen Chang’an Automobile (Group) Co. Ltd beabsichtigt, ab 2013 mit den “richtigen Produkten und voller Vorbereitung” Fahrzeuge auf dem europäischen Markt zu verkaufen, wie ein Unternehmensvertreter sagte. Chang’an begann vor fünf Jahren mit der Expansionsstrategie ins Ausland und exportierte zunächst leichte Nutzfahrzeuge in Entwicklungsländer. Nun zielt das Unternehmen auf die europäischen und US-amerikanischen Märkte ab, um sich als internationaler Automobilhersteller aus China zu etablieren.
Chang’an bereitet sich darauf vor, 2013 seine Ausstellungsräume in Europa zu eröffnen und danach den Eintritt in den US-Markt in Angriff zu nehmen. Das Unternehmen ist derzeit auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt vertreten und präsentiert vier neue Modelle, darunter zwei Limousinen, ein Sport Utility Vehicle und ein voll elektrisches Auto. Die Pläne sehen vor, bis 2015 20 Prozent des Gesamtumsatzes im Ausland zu erzielen, hauptsächlich mit Personenkraftwagen.
Um sich mit den richtigen Produkten für den internationalen Markt auf die Auslandsexpansion vorzubereiten, hat Chang’an Forschungs- und Entwicklungszentren in Turin, Yokohama, Nottingham und Detroit gegründet. Zudem plant das Unternehmen im nächsten Jahr eine Premiummarke einzuführen, um sein Markenimage im globalen Markt zu stärken. Obwohl China seit zwei Jahren der größte Automobilmarkt der Welt ist, werden chinesische Automobilhersteller zunehmend daran interessiert, auch in internationalen Märkten präsent zu sein.
Um jedoch in die reife westliche Märkte von Europa und Nordamerika einzutreten, müssen chinesische Automobilhersteller ihre Produktwettbewerbsfähigkeit stärken und nicht mehr ausschließlich auf niedrige Preise und den Massenmarkt setzen. Brilliance China Automotive Holdings Ltd, Partner der Bayerischen Motoren Werke AG, war 2006 das erste chinesische Unternehmen, das in Westeuropa Autos verkaufte. Allerdings zwangen mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und Kapitalengpässe das Unternehmen im letzten Jahr dazu, den Markt zu verlassen.