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Saturday, January 18, 2025

Der Surrealismus war eine eindeutig weibliche Bewegung. Warum wurden jedoch so viele seiner großen Künstlerinnen vergessen?

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Die Ausstellung “Fantastische Frauen. Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo” in der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Deutschland präsentiert Werke von 34 bedeutenden Künstlerinnen des Surrealismus. Viele der Künstlerinnen wurden bisher übersehen und aus dem von Männern dominierten kunsthistorischen Kanon ausgeschlossen. Die Ausstellung enthält eine Vielzahl von Gemälden, Arbeiten auf Papier, Skulpturen, Fotografien und Filmen, die einen weiblichen Blickwinkel zeigen, der von zentraler Bedeutung für den Surrealismus war.

Zu den weniger bekannten Künstlerinnen der Ausstellung gehören Toyen, Bridget Tichnor, Alice Rahon, Kay Sage und Ithell Colquhoun, neben ihren berühmteren Zeitgenossinnen wie Frida Kahlo, Meret Oppenheim, Lee Miller, Claude Cahun, Leonora Carrington, Dora Maar und Dorothea Tanning. Ein Höhepunkt ist die Vorführung des Films “The Seashell and the Clergyman” der Pionier-Filmemacherin Germaine Dulac aus dem Jahr 1927, der als das erste surrealistische Werk in der Filmgeschichte gilt.

Die Ausstellung zeigt, wie viele wichtige Surrealistinnen durch ihre Verbindung zu André Breton oder durch ihre Teilnahme an Schlüsselausstellungen und Publikationen miteinander verbunden waren. Auch das Netzwerk von Freundschaften dieser weiblichen Pioniere wird erkundet, das von Europa über die USA bis nach Mexiko reicht. Die Ausstellung verdeutlicht, wie der Surrealismus von vielen mehr weiblichen Künstlerinnen geprägt wurde, als die Geschichtsschreibung bisher anerkannt hat.

Die weiblichen Surrealistinnen hatten trotz sexistischer Vorurteile viel Freiheit und wurden nie nur als Musen betrachtet. Sie schufen viele Selbstporträts, ein Genre, das von ihren männlichen Kollegen viel weniger genutzt wurde. Die omnipräsente Darstellung des weiblichen Körpers in der surrealistischen Kunst stellte sie vor die Aufgabe, von einem passiven Objekt zu einem handelnden Subjekt zu werden. Die Ausstellung zeigt auch Werke der einflussreichen Surrealistin Louise Bourgeois und anderer Künstlerinnen, die erst posthum die Anerkennung erhielten, die sie verdienten.

“Fantastische Frauen. Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo” ist bis zum 24. Mai 2020 in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt, Deutschland, zu sehen. Die Ausstellung enthüllt, wie sehr der Surrealismus durch viele weibliche Künstlerinnen geprägt wurde, und hebt ihre außergewöhnlichen, oft selbstbewussten Werke hervor, die ihrer Zeit voraus waren.

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