Hohe Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheit treiben ausländische Investoren vom deutschen Immobilienmarkt weg. Laut einem Bericht von BNP Paribas Real Estate waren ausländische Käufer im ersten Quartal dieses Jahres für 35% der Gewerbeimmobilienkäufe verantwortlich. Dies ist ein geringeres Ergebnis als in jedem Jahr seit 2013, nachdem ausländische Investoren im Jahr 2023 37% des Transaktionsvolumens im deutschen Gewerbeimmobilienmarkt ausgemacht hatten. Der Rückgang der Investitionen wird durch verschiedene Faktoren wie hohe Inflation und die Befürchtungen einer Rezession in Deutschland vorangetrieben.
Trotz einer besser als erwarteten wirtschaftlichen Leistung im ersten Quartal des Jahres, mit einem Anstieg des BIP um 0,2%, glauben Experten, dass strukturelle Probleme weiterhin die Produktion hemmen werden. Die Wirtschaft des Landes schrumpfte im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2023 um jeweils 0,3%, was Deutschland im letzten Jahr zur am schlechtesten abschneidenden bedeutenden Wirtschaft auf globaler Ebene machte. Dieser Abschwung kann zum Teil auf die Energiekrise in Europa zurückgeführt werden, da der Industriesektor Deutschlands stark von russischen Brennstoffen abhängig war.
Trotz einiger dieser Probleme wurden Investoren vor der Coronapandemie von positiven Faktoren auf den deutschen Immobilienmarkt angezogen. Niedrige Arbeitslosenquoten, wirtschaftliche Stabilität und niedrige Zinssätze stärkten das Profil des Landes. Kritiker argumentierten jedoch, dass Deutschland zu langsam war, um sich an die Technologie anzupassen, und dass dieser Umstand zu einem Rückgang der Produktivität geführt haben könnte. Die strukturelle Organisation des Immobilienmarktes des Landes kann auch Abschreckung für Investitionen sein, da Deutschland im Vergleich zu Ländern wie Frankreich und dem Vereinigten Königreich weit weniger zentralisiert ist und seine wirtschaftliche Stärke auf mehrere Städte wie Berlin, München, Hamburg, Frankfurt und Köln verteilt.