Alle drei Jahre vergibt die Stadt Frankfurt am Main den nach Johann Wolfgang von Goethe benannten Kulturpreis zu seinen Ehren und mit einem Wert von 50.000 Euro dotiert. In diesem Jahr wurde die Schriftstellerin Barbara Honigmann mit dem Goethe-Preis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am Montag, dem 28. August, in der Paulskirche in Anwesenheit der Preisträgerin und Gästen aus Politik und Kultur sowie zahlreichen interessierten Bürgern statt. Die Laudatio wurde vom Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann gehalten, während das Oxalis Quartett musikalisch umrahmte.
In ihrer Begrüßungsrede lobte die Leiterin des Dezernats für Kultur und Wissenschaft, Hartwig, die Preisträgerin als bedeutende Chronistin des jüdischen Lebens im geteilten Deutschland. Barabara Honigmanns Romane erzählen lebhaft von den Schicksalen jüdischer Menschen in der DDR und der künstlerischen Bohème in Ost-Berlin. Wolf Biermann, ein langjähriger Freund und Begleiter von Honigmann, hielt die laudatorische Rede und schilderte die gemeinsamen Erfahrungen als Kinder von Juden und Kommunisten in Deutschland.
Barbara Honigmann, in ihrer Dankesrede, betonte ihre Auseinandersetzung mit dem Judentum vor dem Hintergrund des Holocaust und erklärte ihre Verbindung zu anderen jüdischen Autoren ihrer Generation. Sie ist eine vielseitige Künstlerin, die in verschiedenen Bereichen tätig ist und mit ihren Werken in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Die Goethe-Preisverleihung findet alle drei Jahre am Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes statt und wurde bereits an prominente Persönlichkeiten wie Amos Oz, Pina Bausch und Thomas Mann verliehen.