Die Kunsthistorikerin und Kuratorin Ina Neddermeyer wird im Januar 2024 die Leitung des Museums Giersch der Goethe-Universität Frankfurt übernehmen. Nach einem interdisziplinären Studium in Kunstgeschichte, Politik und Philosophie arbeitete sie hauptsächlich als Kuratorin und leitete zuletzt die Kunstabteilung des Zeppelin-Museums. Ihre Arbeit zeichnet sich durch eine starke Fokussierung auf soziale Themen aus, die sie in Ausstellungen wie beispielsweise über Bergbau in der Zukunft und Blockchain behandelt.
Neddermeyer hebt die Vielfalt an Museen in Frankfurt als Bereicherung anstatt Konkurrenz hervor. Der Austausch und die Vernetzung zwischen den Museen sowie mit der Goethe-Universität sind ihr wichtig, um Synergien besser zu nutzen. Sie plant, wissenschaftlichen Diskurs und Kunstausstellungen näher miteinander zu verbinden, indem sie thematische Übereinstimmungen sucht, die für Wissenschaftler, Studenten und die Zivilgesellschaft gleichermaßen relevant sind.
Die Zugänglichkeit von Museen für alle Bevölkerungsschichten ist für Neddermeyer ein zentrales Anliegen. Sie plädiert dafür, Ausstellungen an aktuellen Lebensrealitäten und gesellschaftlichen Herausforderungen auszurichten, um ein breites Publikum anzusprechen. Während ihrer ersten 100 Tage im Amt plant sie, Gespräche zu führen, die Bedürfnisse des Museums und der Stadt Frankfurt kennenzulernen und die Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität zu vertiefen.
Zukünftige Ausstellungen im Museum Giersch könnten sich unter anderem mit dem Thema “Zukünftiges” befassen, das sowohl in der universitären Forschung als auch in Neddermeyers künstlerischer Arbeit eine wichtige Rolle spielt. Sie möchte die Bindungen zwischen dem Museum und der Universität stärken und das Museum zu einem Ort des Dialogs und Austauschs machen. Zukünftige Veranstaltungen und Kommunikationsformate sollen dabei helfen, das Museum für Besucher zugänglicher und attraktiver zu gestalten.