Am 3. Juni feierte die Studentenpoliklinik der Goethe-Universität Frankfurt, die Teil des Frankfurter Gesundheitsamtes ist, ihr zehnjähriges Jubiläum. Zu den vielfältigen Leistungen und Services der Klinik zählen Beratungsstunden für Personen ohne Krankenversicherung, die von den Studierenden unter der Aufsicht erfahrener Ärzte durchgeführt werden.
Prof. Robert Sader erklärt, dass er als Student dieses Wahlfach genossen hätte. Während seines Studiums vor etwa 40 Jahren sei die medizinische Ausbildung extrem theoretisch gewesen. Der Kontakt zu Patienten sei erst im praktischen Jahr wirklich intensiv gewesen. Die Idee, die medizinische Fakultät in die Versorgung Bedürftiger einzubeziehen, geht auf den Anatomie-Professor Helmut Wicht zurück. Die Studenten zeigten großes Interesse an der Initiative, die 2017 den Hessischen Hochschulpreis für herausragende Lehre erhielt.
Die Frankfurter Sozialdezernentin Elke Voitl betont die Bedeutung des Projekts als Tradition, die bis zu Johann Christian Senckenberg, einem berühmten Arzt und Gründer von Frankfurt, zurückreicht. Sie warnt davor, dass Gesundheit eine wesentliche Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft ist und dass kostenlose medizinische Grundversorgung für alle dringend erforderlich ist. Die Universitätsleitung gratuliert herzlich zum zehnjährigen Jubiläum der Studentenpoliklinik und betont, dass dies ein gelungenes Beispiel dafür ist, wie Wissenschaft einen direkten Beitrag zur Gesellschaft leisten kann.
Die medizinischen Studenten gewinnen durch die Arbeit in der Studentenpoliklinik nicht nur praktisches Know-how, sondern auch ein starkes Gefühl von Zweckmäßigkeit. Ihnen eröffnen sich neue Perspektiven auf ihre zukünftige Arbeit, sie erweitern ihre Erfahrungen und kommunikativen Fähigkeiten. Die Betreuung der Studierenden in der Poliklinik erfolgt durch erfahrene Ärzte und unter medizinischer Aufsicht. In den Sprechstunden der Studentenpoliklinik werden akute und chronische Erkrankungen behandelt, wobei einige Freiwillige nach ihrem Engagement in der Poliklinik später in einer Hausarztpraxis tätig werden. Der Dienstplan umfasst Dienstag von 17 bis 19 Uhr und Mittwoch von 18 bis 20 Uhr.