Roula Khalaf, Chefredakteurin der FT, wählt ihre Lieblingsgeschichten in diesem wöchentlichen Newsletter aus. Olaf Scholz, Deutschlands Finanzminister, hat nach dem Brexit gefordert, dass das Euro-Clearing-Geschäft von London nach Frankfurt verlagert wird. Er betonte die Bedeutung einer starken Regulierung und Aufsicht, die den EU-Standards entspricht. Diese Pläne werden von Theo Weimer, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse, unterstützt, der bis 2019 mindestens ein Viertel des Marktes für das Clearing von Euro-Zinsswaps von London gewinnen möchte.
Die meisten Geschäfte im Multitrillionen-Dollar-Bereich werden an der Londoner Börse von LCH, dem weltweit dominierenden Clearinghaus für Swaps, abgewickelt. Frankfurt, die Heimat der größten Börse auf dem europäischen Festland, scheint eine naheliegende Wahl zu sein. Die EU befürchtet, dass die in Großbritannien ansässigen Clearinghäuser nach dem Brexit außerhalb der EU-Rechtsprechung liegen könnten und die EU-Regulierungsbehörden im Falle einer Finanzkrise nicht eingreifen könnten.
Der Deutsche Finanzminister Mr. Scholz unterstützt die Verlagerung des Euro-Clearings von London nach Frankfurt. Diese Entscheidung stellt sich jedoch den Widerständen der Bank of England und der USA entgegen, die von den Plänen der EU ebenfalls betroffen wären. Diese Institutionen unterstützen eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Regulierungsbehörden. Die Unterstützung von Herrn Scholz für die Verlagerung des Euro-Clearings von London nach Frankfurt erfolgt drei Monate nachdem Herr Weimer offen mehr Unterstützung von Berlin in diesem Kampf gefordert hat.
Insgesamt ist die Diskussion über die Verlagerung des Euro-Clearings von London nach Frankfurt ein wichtiger Schritt in Bezug auf die Financial Services nach dem Brexit. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Folgen dies für die finanzielle Stabilität und Regulierung innerhalb der EU haben könnte.