Vor der Auslosung der Euro 2024 Gruppenphase in Hamburg in diesem Monat tauchten zahlreiche Banner in der Stadt auf, die gegen das kommende Turnier im Sommer in Deutschland protestierten. Ein Banner lautete: “Auch im Topf für die heutige Auslosung: Polizeigewalt.” Das Verhältnis zwischen Fans und Polizei verschlechtert sich dramatisch, obwohl man deutschen Fußball normalerweise mit einer lebendigen Fan-Kultur und einem allgemein nachsichtigen Umgang mit Polizeipräsenz beim Spieltag in Verbindung bringt.
Am 25. November wurden mindestens 200 Fans, Polizisten und Ordner bei schweren Ausschreitungen vor dem Waldstadion von Eintracht Frankfurt verletzt. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fans, Ordnern und der Polizei, bei denen Flaschen, Metallbarrieren und Pyrotechnik verwendet wurden. Die Polizei reagierte mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Tränengas. Ähnliche Szenen hatten sich zwei Wochen zuvor bei einem Spiel der 2. Bundesliga zwischen St. Pauli und Hannover 96 ereignet, bei dem Riot-Polizei mit Schlagstöcken in den Gästeblock eingriff.
Insgesamt wird die Beziehung zwischen Fans und Polizei als zunehmend problematisch und gewalttätig beschrieben. Es gab Fälle von Verletzungen und Einsatz von Pfefferspray seitens der Polizei, wodurch die Situation sich weiter verschärft. Ein Angriff auf einen leeren Bus von Borussia Mönchengladbach Fans in Augsburg erregte ebenfalls Aufmerksamkeit. Die Polizei behauptete, dass der Einsatz von Gewalt auf versehentliches Handeln aufgrund hoher Temperaturen zurückzuführen war.
Es herrscht Uneinigkeit darüber, wer für die aktuelle Situation verantwortlich ist. Während die Polizei die Gewalt der Fans als Grund für ihre Maßnahmen angibt, sehen Fan-Gruppen die Polizei eher als Teil des Problems. Eine deeskalierende Lösung vor der Euro 2024 wird angestrebt, wobei sowohl Fans als auch Polizei aufgefordert sind, einen Schritt zurückzutreten. Die Hoffnung liegt darin, dass das Turnier ein Fest des Fußballs wird, ohne weitere Gewalt und Eskalation.