Das Unternehmen, das den Flughafen Frankfurt betreibt, gab bekannt, dass die Passagieranzahlen im Jahr 2020 auf den niedrigsten Stand seit den 1980er Jahren gesunken sind, da die Coronavirus-Pandemie den Reisesektor verwüstet hat. Insgesamt passierten 18,8 Millionen Passagiere Deutschlands größten Flughafen im Jahr 2020, was einem Rückgang um 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht und dem niedrigsten Stand seit 1984 entspricht. In Frankreich meldete der Flughafenbetreiber Aeroport de Paris, dass der Verkehr an den beiden Hauptflughäfen der Hauptstadt im letzten Jahr um 69,4 Prozent gesunken war.
Der Flughafen Charles de Gaulle nördlich von Paris verzeichnete einen Rückgang von 70,8 Prozent auf 22,3 Millionen Passagiere, während der kleinere Flughafen Orly im Süden um 66,1 Prozent auf 10,8 Millionen Passagiere zurückging. Statistiken der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation verdeutlichen den globalen Einfluss der Pandemie auf den Luftverkehr. Laut ICAO-Daten sank die Gesamtzahl der Passagiere weltweit um 60 Prozent auf 1,8 Milliarden, was zuletzt im Jahr 2003 erreicht wurde. Im Jahr 2019 hatten rund 4,5 Milliarden Menschen weltweit Flugzeuge genutzt.
Der Luftverkehr kam zwischen April und Juni während des ersten Coronavirus-Lockdowns nahezu zum Stillstand und in Deutschland fielen die wöchentlichen Passagierzahlen um bis zu 98 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Verkehr am deutschen Drehkreuz erholte sich im dritten Quartal 2020, bevor er erneut zurückging, als die Beschränkungen aufgrund einer Wiederbelebung des Virus Ende des Jahres verstärkt wurden. Allein im Dezember lag der Passagierverkehr um 82 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei etwas über 890.000 Personen.
Der Fraport-Chef Stefan Schulte erwähnte, dass aufgrund der aktuellen Impfkampagnen der Passagierverkehr in Frankfurt im zweiten Halbjahr 2021 spürbar wieder ansteigen werde. Dennoch erwartet Schulte, dass der Verkehr im Jahr 2021 nur 35 bis 45 Prozent der Passagierzahlen von 2019 erreichen wird und sprach von einem “schwierigen Jahr”. Im Laufe des Jahres 2020 kündigte das Unternehmen an, 3.000 bis 4.000 Stellen oder etwa 15 Prozent seiner Belegschaft zu kürzen.