Am Sonntag reichte Pakistan eine Beschwerde bei der deutschen Regierung ein, nachdem eine Gruppe von Demonstranten in das pakistanische Konsulat in Frankfurt eingedrungen war und die dortige Nationalflagge heruntergenommen hatte. Am Samstag nahmen etwa 400 Menschen mit Afghanistan-Flaggen an einer Demonstration vor dem Konsulat teil, so die Polizei. Der pakistanische Außenminister Ishaq Dar äußerte sich in einem Beitrag in sozialen Medien besorgt über den Vorfall und kritisierte die deutschen Behörden für den Mangel an Schutz.
Dar forderte Deutschland auf, gemäß den Bestimmungen der Wiener Konventionen die Sicherheit der diplomatischen Missionen Pakistans in Deutschland zu gewährleisten. Die Genfer Konvention von 1961 regelt die Rechte und Schutzmaßnahmen von diplomatischen Missionen, die Diplomaten die Freiheit gewährt, ihre Aufgaben ohne Behinderung oder Einschüchterung des Gastlandes auszuführen. Dar drängte die deutschen Behörden, die Beteiligten des Vorfalls umgehend festzunehmen und strafrechtlich zu verfolgen.
Die Protestaktion am Samstag war darauf ausgerichtet, Beschwerden gegen Pakistans Militär- und Geheimdienste zu bekräftigen, denen vorgeworfen wurde, Kritiker und politische Gegner zu töten. Während der Demonstration drangen einige Männer gewaltsam auf das Konsulatsgelände ein und warfen Steine auf das Gebäude. Ein Video in den sozialen Medien zeigte Männer, die eine Stange hochkletterten, um die pakistanische Flagge zu entfernen. Die Polizei begleitete die Demonstranten und entfernte mehrere Personen vom Gelände. Die Frankfurter Polizei gab bekannt, dass die Staatssicherheit den Vorfall untersuche.