Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa kündigte am Mittwoch an, während des Winterflugplans alle Flüge nach Kapstadt vom Flughafen Frankfurt aus zu streichen. Dies sei aufgrund eines strengen Flugverbots nach 23 Uhr am ansonsten geschäftigsten Flughafen Deutschlands unvermeidbar.
Lufthansa argumentiert, dass das vor acht Monaten verhängte Verbot bei Wetter- oder medizinischen Verzögerungen keinen Spielraum lasse und bereits zu über 10.000 gestrandeten Passagieren in Frankfurt geführt habe. Der Flugbetriebschef der Passagierfluggesellschaft von Lufthansa, Kay Kratky, sagte in einer Erklärung, dass Kapstadt diesen Winter nicht mehr von Frankfurt aus bedient werde, da man die Passagiere nicht im Stich lassen könne.
Kratky zitierte ein kürzlich aufgetretenes Beispiel, bei dem ein nach Johannesburg fliegender Flugzeug auf dem Frankfurter Rollfeld umkehren musste, nachdem ein Problem beim Beladen eines Containers zu einer leichten Verzögerung geführt hatte. Lufthansa kündigte an, dass ihre Flüge nach Kapstadt vorübergehend nach München verlegt werden sollen. Der Flughafen in Bayern hat jedoch gerade Pläne für eine Erweiterung abgelehnt, da Anwohner sich gegen eine dritte Startbahn aussprechen.
“München wird in drei, vier oder fünf Jahren an die Kapazitätsgrenze stoßen,” sagte Kratky und fügte hinzu, dass Lufthansa vorübergehend froh sei, die Möglichkeit zu haben, Flüge dorthin zu verlagern. Die Fluggesellschaft hat wiederholt gewarnt, dass die Beschränkungen am Flughafen Frankfurt dazu führen, dass sie anderswo investieren wird, um Wachstum zu suchen. “Unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt davon ab, dass wir uns ausweiten können,” betonte Kratky.