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Friday, September 20, 2024

Theaterfestival am Mainufer: Sommerwerft endet mit einem Anstieg der Besucherzahlen

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Die 23. Sommerwerft endete am Sonntag nach 17 Tagen intensiven kulturellen Lebens am Weseler Werftgelände erfolgreich. Unter dem Motto FRIEDENSKULTUR bot das Festival erneut Raum für Begegnungen, Austausch und künstlerischen Dialog, was besonders in Zeiten wachsender Hass und sozialer Spannungen wichtig ist. Trotz eines neuen Besucherrekords bei sommerlichem Wetter bleibt die Zukunft des Festivals äußerst unsicher.

Dank des sommerlichen Wetters und des vielfältigen Programms nutzten in diesem Jahr über 120.000 Besucher das kulturelle Angebot am Mainufer in Frankfurt. Die Sommerwerft bot mehr als 200 Veranstaltungen, darunter Theateraufführungen, Tanzvorführungen, Musik, Open-Air-Kino, Workshops und Gespräche. Auch das Kinderprogramm des Theaterhaus Ensembles und Workshops boten ein buntes Programm für jüngere Gäste. Die Besucher genossen die warmen Tage und lauen Abende am Fluss und schufen eine lebhafte und inspirierende Atmosphäre des Miteinanders.

Die diesjährigen Höhepunkte waren erneut die “Queer Night” und die “Nacht des Tanzes”, sowie die beeindruckende Aufführung von antagon theaterAKTion mit dem Stück TRAUM EINER SACHE und Teatro Nucleo aus Italien, deren monumentale Produktion QUIJOTE! – früher in Frankfurt produziert – das Festival beendete; oder die Beteiligung des brasilianischen Teatro Popular de Ilheus, dessen Stück BOREPETEÌ. UNO indigene Perspektiven auf die Bühne brachte.

Die Sommerwerft hat sich erneut als unverzichtbares Element der kulturellen Szene Frankfurts erwiesen, das die Vielfalt und Lebensfreude der Stadt widerspiegelt. Die diesjährige Ausgabe des Festivals konzentrierte sich erneut auf die Kraft der Kultur, Brücken zu bauen und Dialoge zu eröffnen – ein wesentlicher Beitrag in Zeiten zunehmender sozialer Spaltung.

Hinter den Kulissen ist die Situation für die Sommerwerft jedoch ernster als je zuvor. Der Kulturverein protagon e.V., der die Sommerwerft seit über zwei Jahrzehnten organisiert, steht zunehmend vor einer existenziellen Bedrohung. Trotz der hohen Besucherzahlen ist ungewiss, ob die Einnahmen die Ausgaben decken werden – dies werden erst die Abschlussberichte zeigen. Am letzten Abend der Sommerwerft konnte der Künstlerische Leiter Bernhard Bub auf der Bühne nicht garantieren, dass das Festival im nächsten Jahr stattfinden wird. “Ich kann nur versprechen, dass wir dafür kämpfen werden”, betonte er in seiner Rede.

Um das Fortbestehen der Sommerwerft zu sichern, läuft derzeit eine Petition, die eine dauerhafte finanzielle Unterstützung von der Stadt Frankfurt fordert. “Für uns ist das Wichtigste, dass nicht erst sechs Wochen vor Beginn des Festivals klar ist, ob wir ausreichende Unterstützung erhalten oder nicht, sondern dass in diesem Jahr eine Lösung gefunden wird, damit wir wieder planen können”, sagt Bub. Die Petition richtet sich direkt an den Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und fordert eine rechtzeitige und sichere Finanzierung für das gesellschaftlich relevante, inklusive und multikulturelle Kulturfestival.

Die Petition kann unter folgendem Link unterstützt werden: https://www.openpetition.de/petition/online/die-sommerwerft-braucht-eine-dauerhafte-gesamtfoerderung
Nach der Sommerwerft wird protagon e.V. direkt weitermachen: Vom 16. Bis 22. September 2024 findet das Internationale Frauen*Theaterfestival unter dem Titel SAFER SPACES statt, das feministische Perspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung erforscht und sich auf sichere Räume für Austausch konzentriert.

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