Ein Flugzeug, das von der deutschen Regierung gechartert wurde, um evakuierte Personen aus Afghanistan nach Deutschland zu bringen, landete am frühen Mittwochmorgen in der Stadt Frankfurt. Insgesamt 131 Personen, die mit deutschen Militärflugzeugen vom Flughafen Kabul in die usbekische Hauptstadt Taschkent evakuiert worden waren, kamen Deutschland an, Stunden nachdem sie Afghanistan verlassen hatten. Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa führte Spezialflüge durch, um Evakuierte von Taschkent zu befördern, und plant weitere solcher Flüge in den nächsten Tagen im Rahmen einer Luftbrücke in Absprache mit der deutschen Regierung.
Flüge waren auch von der katarischen Hauptstadt Doha sowie anderen Nachbarländern geplant. Insgesamt sind bereits über 250 Personen von Kabul evakuiert worden. Die zunächst innerhalb von Stunden geplanten Flüge stellten eine schnelle Reaktion auf den Fall Kabuls dar, der viele überraschte und zu chaotischen Szenen am Flughafen Hamid Karzai führte. Die deutsche Regierung wurde nach der ersten Evakuierungsaktion am Montag kritisiert, bei der nur sieben Personen an Bord waren.
Deutschland und andere Länder versuchen, ihre Bürger und Einheimische, die mit ihren Streitkräften gearbeitet haben und möglicherweise Verfolgung durch die Taliban befürchten, zu evakuieren. Der australische Premierminister Scott Morrison gab bekannt, dass sein Land am Mittwoch den ersten Evakuierungsflug aus Kabul durchgeführt habe. Der Flug mit 26 Personen, darunter australische Staatsbürger, Afghanen mit australischen Visa und eine ausländische Beamte, landete in einem australischen Stützpunkt in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Mehr als 2.200 Diplomaten und Zivilisten wurden evakuiert, seit die Taliban die Kontrolle über die afghanische Hauptstadt übernommen haben. Human Rights Watch kritisierte die langsame Evakuierung durch die australische Regierung und forderte, Sicherheitsüberprüfungen in einem sicheren Drittland durchzuführen, anstatt sie in Afghanistan abzuschließen.