Der Prozess gegen zwei indische Staatsbürger, die beschuldigt werden, in Deutschland Spionage gegen Kaschmiri- und Sikh-Gruppen betrieben und Informationen mit indischen Geheimdienstagenten geteilt zu haben, begann am Donnerstag am Oberlandesgericht in Frankfurt. Der 50-jährige Manmohan S. und seine 51-jährige Frau Kanwal Jit K. wurden des ausländischen Geheimdienstagentenaktivitäten in Deutschland angeklagt.
Ab Januar 2015 soll Manmohan beschuldigt worden sein, Informationen über kaschmirische Separatisten- und Sikh-Gruppen in Deutschland zu sammeln und sie an Beamte des indischen Auslandsgeheimdienstes Research and Analysis Wing (RAW) weiterzugeben, die im indischen Konsulat in Frankfurt tätig sind. Ab Juli 2017 wird auch seiner Frau Kanwal Jit vorgeworfen, an der Geheimdienstarbeit beteiligt gewesen zu sein.
Als Gegenleistung für ihren Dienst soll das Paar insgesamt 7.200 € (7.974 $) von RAW erhalten haben. Während der Prozess am Donnerstag beginnt, sind weitere Anhörungen bis zum 12. Dezember geplant. Bei einer Verurteilung könnten die beiden zu bis zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Jeden Abend um 18:30 Uhr UTC senden die Redakteure von DW eine Auswahl der Tagesharten Nachrichten und Qualitäts-Feature-Journalismus. Sie können sich hier direkt dafür anmelden.