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Saturday, February 22, 2025

Angestellte des Museums für moderne Kunst in Frankfurt beklagen toxisches Arbeitsumfeld

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Mitarbeiter des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt (MMK) haben zum zweiten Mal behauptet, dass die Einrichtung ein toxisches Arbeitsumfeld fördert. Ein sechsseitiger Brief, der von rund 80 Prozent der Belegschaft unterzeichnet wurde, wiederholte die Beschwerden gegen das toxische Arbeitsumfeld, die erstmals 2019 geäußert wurden, als die Museumsdirektorin Susanne Pfeffer gerade ein Jahr im Amt war. Der neue Brief enthielt Vorwürfe körperlicher und emotionaler Missbräuche, schlechter Geschäftsleitung und einer asymmetrischen Machtverteilung mit der institutionellen Führung, wobei einige Vorwürfe sich speziell auf Pfeffer bezogen.

Laut dem deutschen Medium FAZ wurde der anonym unterzeichnete interne Brief am 5. April an Pfeffer übergeben, mit der Bitte, innerhalb von zwei Wochen auf den Inhalt einzugehen. “Regelmäßige Grenzüberschreitungen und vollständige Missachtung der Bedürfnisse der Mitarbeiter” hätten zu “einer Verschwendung von Fähigkeiten und auch zu einem offensichtlichen Verlust an Motivation bis hin zu körperlichen und geistigen Störungen wie Angstzuständen und dauerhaften Schlafstörungen” geführt, heißt es in dem Brief.

Die Mitarbeiter machten den Brief öffentlich, nachdem die Museumsleitung nicht innerhalb der Frist auf ihre Bedenken reagiert hatte. Zu den in dem Schreiben genannten Beschwerden gehört auch die schlechte Organisation des Museumsprogramms. Entscheidungen im Zusammenhang mit Ausstellungen werden angeblich hinter verschlossenen Türen getroffen, ohne Input von Mitarbeitern. Pfeffer sagte in einer Stellungnahme gegenüber FAZ, dass sie am 13. Mai eine interne Antwort veröffentlicht habe, in der sie starke strukturelle Reformen ankündigte.

Pfeffer, eine erfahrene Kunstexpertin in Deutschland, war als Kuratorin der Goldenen Löwen-prämierten Präsentation von Anne Imhof im Deutschen Pavillon der Biennale von Venedig 2017 tätig. Sie wurde 2017 zur Direktorin des MMK ernannt, nachdem sie zuvor das Fridericianum in Kassel geleitet hatte. Im Jahr 2019 kuratierte sie die Ausstellung “Museum” im MMK, die gut aufgenommen wurde und eine neue institutionelle Struktur auf der Grundlage von Aktivismus, Protest und Inklusivität vorschlug. Letztes Jahr organisierte sie zusammen mit Anna Sailer die viel gelobte Umfrage “Crip Time”, die sich auf die “Verletzlichkeit unserer Körper als etwas konstitutives” konzentrierte.

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