Der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed ist trotz seines Friedensschlusses mit Eritrea und der Ernennung eines 20-köpfigen Kabinetts, in dem die Hälfte der Posten an Frauen ging, immer wieder in den Schlagzeilen. Kurz darauf wurde Sahle-Work Zewde als erste weibliche Präsidentin des Landes gewählt. Abiy hat ein ehrgeiziges nationales Aufbau-Projekt gestartet, für das er weltweit Lob erhält.
Nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der “Compact with Africa” Initiative, sprach Abiy vor Zehntausenden seiner Landsleute in Frankfurt, Deutschland. Die Äthiopier im Ausland kamen aus der Türkei und Russland, um Abiys Rede zuzuhören. Viele bezeichnen ihn bereits als den “afrikanischen Obama” aufgrund seiner Beliebtheit.
Viele Äthiopier versammelten sich in Frankfurt, um Abiy zu hören und unterstützen die demokratischen Reformen der Regierung. Abiy ermutigt die Äthiopier im Ausland, nicht nur zu kritisieren, sondern aktiv am Aufbau des neuen Äthiopiens teilzunehmen. Trotz der begeisterten Unterstützung gibt es auch Kritik an seinem popstarartigen Image und den schwierigen Themen wie ethnische Gewalt und Reformstillstand.
Obwohl Abiy von der internationalen Gemeinschaft für seine Reformen gelobt wird, sieht sich Äthiopien weiterhin mit Gewalt konfrontiert. Der Premierminister hat Tausende politische Gefangene freigelassen und die Sicherheitskräfte reformiert. Kritiker warnen jedoch vor steigender Gewalt zwischen ethnischen Gruppen und fordern eine stärkere Dezentralisierung der Macht. Abiy wird aufgefordert, mehr Autorität an die Regionen und staatliche Institutionen zu übertragen, um die Probleme seines Landes effektiv anzugehen.