Eine Diskussionsrunde der Frankfurter Buchmesse zum Thema “Kulturpolitik in Buchmärkten mit niedrigen Renditen” fand am Mittwoch im Pavillon des Ehrengastes Slowenien statt. Dabei wurde die Finanzierung von Büchern und Verlegern durch staatliche Politiken erörtert. Moderiert von Rüdiger Wischenbart diskutierten Herbert Ohrlinger, Nikica Micevski, Tanja Tuma und Andrej Blatnik über die Bedeutung von kultureller Förderung für Verlage in kleinen Buchmärkten.
In Slowenien, aber auch in Kroatien, spielt die staatliche Unterstützung eine entscheidende Rolle für die Verlagsbranche. Aufgrund geringer Druckauflagen und hoher Kostenüberschüsse ist es unabdingbar, die gesamte Verlagskette zu unterstützen. Der Fokus liegt darauf, dass ohne öffentliche Unterstützung bestimmte Bücher gar nicht erst veröffentlicht werden könnten, da Verlage selbst damit kaum kostendeckend arbeiten könnten.
In Österreich besteht ein nationales Subventionssystem, das es Verlagen ermöglicht, bis zu 180.000 Euro pro Jahr vom Staat zu beantragen. Diese Subventionen spielen insbesondere bei der Übersetzung ausländischer Literatur ins Deutsche eine bedeutende Rolle, um auch literarisch anspruchsvolle Titel auf den Markt zu bringen. Man fordert eine bessere Verteilung der Finanzmittel, um Leser zu fördern und das Lesen attraktiver zu gestalten.
Zur Förderung des Lesens und der Literatur bedarf es in kleinen Märkten wie Slowenien und Kroatien einer aktiven Beteiligung der Regierung und einer festen Preisregelung für Bücher. Zudem plädieren die Diskussionsteilnehmer dafür, dass staatliche Gelder transparent verwendet und Kontrollmechanismen geschaffen werden. Eine verstärkte Kooperation innerhalb der Branche sowie eine Lernchance aus anderen Ländern, wie z.B. Lesekampagnen in den Niederlanden oder Finland, könnten dazu beitragen, das Lesen zu fördern und die Branche zu stärken.