Die Bewohner von Frankfurt bereiten sich auf große Veränderungen vor, da einige fürchten, dass der Brexit die Faszination der Stadt “wegspülen” könnte. Ein bekannter Bürger, Daniel Cohn-Bendit, ist besorgt über die Zukunft Frankfurts, die er seit 50 Jahren kennt. Er schätzt die Vielfalt der Bevölkerung, die bisher Teil der Attraktivität der Stadt war. Doch durch die erwartete Ankunft Tausender Banker aus London könnte sich das soziale Gleichgewicht verändern und die Preise in der Innenstadt in die Höhe treiben.
Es wird erwartet, dass bis zu 20.000 Arbeitsplätze durch den Brexit nach Frankfurt verlagert werden, was die Stadt mit ihren derzeit 730.000 Einwohnern vor große Herausforderungen stellt. Der CEO der Deutschen Bank, John Cryan, fordert eine deutliche Erweiterung der Stadt, um den Zuzug von Bankern und ihren Familien bewältigen zu können. Er betont die Notwendigkeit attraktiver Wohngebiete, mehr kultureller Einrichtungen und internationaler Schulen, um das Beste aus dem Brexit herauszuholen.
Trotzdem warnt Cohn-Bendit davor, dass Frankfurt zu einem Zentrum der Reichen und Betuchten werden könnte. Er fordert, dass Banken und Unternehmen mehr zur Stadt beitragen sollten als nur Steuern zu zahlen. Es schlägt vor, dass sie sich stärker an sozialen Wohnungsbaufonds beteiligen und ähnlich wie im Kampf gegen den Klimawandel dazu beitragen, das städtische Leben zu unterstützen. Seiner Meinung nach verliert eine Stadt ihren Charakter, wenn sie sozial einseitig wird.