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Buchmesse Kontroverse – DW – 08/09/2007

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Das vergangene Jahr stand die Frankfurter Buchmesse im Zeichen der Literatur und Kultur Indiens. Dieses Jahr wurde jedoch ein ungewöhnlicher Schritt unternommen, indem man sich nicht auf ein Land, sondern auf eine Region konzentrierte – Katalonien im Nordosten Spaniens. Ursprünglich hatte Katalonien Schriftsteller ausgewählt, die auf Katalanisch schreiben, was innerhalb Spaniens für Aufregung sorgte. Nach Kritik lud Katalonien auch spanischsprachige Autoren ein, von denen jedoch viele ablehnten. Sie sehen die Einladung als politisches Manöver und Beleidigung.

Sprachliche Konflikte sind ein sensibles Thema in der spanischen Literaturwelt. Während der 36-jährigen Diktatur von Francisco Franco waren alle anderen Sprachen außer Spanisch offiziell verboten. Nach Francos Tod im Jahr 1975 begannen regionale Sprachen wie Katalanisch, Baskisch und Galicisch, ihren Platz in der spanischen Kultur wiederzuentdecken. Die vielfältigen Sprachen in Spanien führen häufig zu kulturellen Konflikten. Ein Beispiel dafür ist der Schriftsteller Carlos Ruiz-Zafron, der in Barcelona geboren wurde, aber auf Spanisch schreibt.

Ruiz-Zafron, Autor des internationalen Bestsellers “Der Schatten des Windes”, hat angekündigt, die Frankfurter Buchmesse zu boykottieren. Er wirft Politikern vor, ein bestimmtes Bild von Katalonien zu zeichnen, um ihre Anhänger zu befriedigen. Die Organisatoren der Buchmesse betonen jedoch, dass eine Vielzahl katalanischer Kultur in Frankfurt vertreten sein wird. Etwa 130 Autoren aus der Region sind eingeladen. Die Buchmesse findet vom 10. bis 14. Oktober statt.

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