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Chinesische Touristen machen Einkaufstouren – 03/30/2017

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Sie kommen aus weit entfernten Orten und wissen oft genau, was sie wollen. Juweliere, Schuhgeschäfte, Delikatessengeschäfte und Parfümerien sowie viele andere Geschäfte haben gute Gewinne von Besuchern aus den USA, Russland, Japan, den Golfstaaten und insbesondere aus China erzielt. Laut einer Umfrage des bayerischen Einzelhandelsverbandes geben chinesische Touristen in München im Durchschnitt 513 Euro pro Tag aus und haben damit die starke Gruppe arabischer Käufer, die durchschnittlich 367 Euro pro Tag ausgeben, vom ersten Platz verdrängt.

Die chinesischen Besucher interessieren sich nicht nur für Luxusgüter, sondern kaufen auch gerne in Warenhäusern und Outlets im mittleren Preissegment ein. Laut der Umfrage stehen Lebensmittel, Kleidung und Kosmetik ganz oben auf ihrer Einkaufsliste, aber auch Schuhe, Uhren und Schmuck. Die chinesischen Touristen planen im Voraus, was sie kaufen möchten, und besuchen im Durchschnitt vier Geschäfte an jedem Einkaufstag, vorzugsweise im Stadtzentrum von München.

Bei der Vorbereitung ihres Besuchs verlassen sich chinesische Touristen nicht mehr auf traditionelle Reiseführer, sondern vor allem auf das Internet. Eine gute, idealerweise mehrsprachige Internetpräsenz, die den meisten deutschen Einzelhändlern noch fehlt, ist daher für den Einzelhandel unerlässlich – insbesondere angesichts der größten Hürde, die von chinesischen Besuchern in der Umfrage genannt wurde: Kommunikationsschwierigkeiten.

Einzelhändler, die dieses Problem erkannt haben, helfen ihren Gästen aus aller Welt, indem sie spezielle Einkaufsberater zur Verfügung stellen. Frankfurt Airport bietet diesen Service chinesischen Touristen seit 2012 kostenlos an. Diese Einkaufsberater helfen nicht nur bei Einkaufsempfehlungen, sondern unterstützen die Touristen auch bei der Rückerstattung der Mehrwertsteuer oder Fragen zu Zollbestimmungen. Die Aussichten für Luxusgütergeschäfte sind laut Serge Hoffmann, einem Handelsexperten der Bain Management Consultancy, sehr positiv. Er schätzt, dass der Online-Handel in Zukunft nie mehr als 20 bis 30 Prozent des Einzelhandelsmarktes ausmachen wird. Da nichts das Einkaufserlebnis und die Verkaufsberatung ersetzen kann, werden Geschäfte und Einzelhändler weiterhin wichtige Vertriebskanäle für führende Hersteller von Luxusartikeln sein.

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