Die Geschäftsstimmung in Deutschland hat im Juli stärker nachgelassen als erwartet, was den zweiten aufeinanderfolgenden monatlichen Rückgang markiert und Befürchtungen verstärkt, dass die größte Volkswirtschaft der Eurozone erneut unter Druck gerät. Laut dem ifo Institut, dessen monatliche Umfrage etwa 9.000 deutsche Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Dienstleistungen, Handel und Bauwesen umfasst, fiel der Geschäftsklimaindex im Juli von 88,6 Punkten im Juni auf 87, was unter den Prognosen der Ökonomen von einem Anstieg auf 88,9 lag. Der Rückgang beruhte auf Verschlechterungen sowohl bei den aktuellen Bedingungen als auch bei den Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate, wobei insbesondere die Geschäftsklimawerte im verarbeitenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel abnahmen.
Am Mittwoch berichtete S&P Global, dass die private Sektoraktivität in Deutschland im Juli aufgrund verschlechterter Produktionsbedingungen und langsamer als erwarteten Expansionen im Dienstleistungsbereich gesunken ist. Deutsche Bank meldete ihren ersten Quartalsverlust seit vier Jahren, was hauptsächlich auf eine Belastung von 1,3 Milliarden Euro im Juni zurückzuführen ist, die aus laufenden Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Übernahme der Postbank im Jahr 2008 entstand. Die Bank hat auch 476 Millionen Euro für potenzielle Kreditverluste aufgrund von anhaltendem Stress bei gewerblichen Immobilienkrediten bereitgestellt. Die deutschen Aktien fielen, wobei der DAX-Index um 1,3% sank und die Aktien von Deutsche Bank AG um 3,2% fielen.
Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten ebenfalls Verluste, wobei der deutsche DAX-Index sowie der breitere Euro STOXX 50-Index sanken. Unternehmensgewinne und schwache Wirtschaftsdaten führten zu einem Rückgang der Renditen bei europäischen Staatsanleihen. In Deutschland fielen die Renditen auf zweijährige Schatzanleihen um 8 Basispunkte auf 2,65%, den niedrigsten Stand seit Anfang Februar 2024. Bund-Renditen fielen ebenfalls um 5 Basispunkte auf 2,41%. In Frankreich sanken die OAT-Renditen um 4 Basispunkte auf 3,12%, während die italienische BTP-Rendite leicht auf 3,79% sank. Der Euro blieb gegenüber dem Dollar stabil, fiel jedoch gegenüber dem japanischen Yen.