Eine mögliche Erklärung, die unter EU-Beamten kursiert, ist, dass die Reiseverläufe der Diplomaten, die aufgrund eines unklaren Zeitplans in Teheran mehrmals ihre Flüge nach Europa umbuchen mussten, einen automatischen Alarm bei der Grenzpolizei ausgelöst haben, die die Identität der Reisenden nicht berücksichtigte. Dies führte dazu, dass die Diplomaten an ihrem Rückflug von Teheran nach Europa am Frankfurter Flughafen von der deutschen Polizei festgehalten wurden. Sie wurden ohne jegliche Erklärung getrennt und an der Passkontrolle von der Polizei festgehalten. Sie wurden trotz mehrfacher Nachfrage nicht über den Grund für ihre Festnahme informiert.
Der stellvertretende Generalsekretär des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD), der EU-Außenpolitikabteilung, war in Teheran, als die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Atomabkommens intensiviert wurden, und die USA kurz davor stehen, dem Abkommen wieder beizutreten. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump war 2018 aus dem Abkommen ausgestiegen, das sein Vorgänger Barack Obama 2015 unterzeichnet hatte. Nachdem die Diplomaten freigelassen wurden, bestätigte Mora in einem späteren Tweet, dass sie getrennt gehalten wurden und keine Erklärung für das, was wie eine Verletzung der Wiener Konvention aussieht, erhalten hatten.
Die Wiener Konvention regelt die diplomatischen Beziehungen und gewährt Immunität für Inhaber von Diplomatenpässen. Sie besagt auch, dass Inhaber von Diplomatenpässen bei ihren Reisen nicht behindert werden sollten. Es scheint, als ob dies bei dem Vorfall am Frankfurter Flughafen nicht berücksichtigt wurde. Die Diplomaten wurden an der Grenze festgehalten, obwohl sie offiziell unterwegs waren und entsprechende Pässe vorweisen konnten. Es besteht die Annahme, dass dies aufgrund eines automatischen Alarms ausgelöst wurde, der aufgrund der umbuchenden Flüge der Diplomaten in Teheran aktiviert wurde.