Die deutsche Wirtschaft befindet sich trotz eines leichten Anstiegs in der jüngsten Umfrage weiterhin in Pessimismus. Infolge von Fachkräftemangel, langsamerem globalen Handel, hohen Zinsen und politischen Streitigkeiten kämpft die größte Wirtschaft Europas. Der Ifo-Institut-Umfrage zufolge stieg das Geschäftsklima nur leicht von 85,2 Punkten im Januar auf 85,5 Punkte im Februar aufgrund “etwas weniger pessimistischer Erwartungen”. Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich auf einem niedrigen Niveau, so das Institut.
Nach einer scharfen Absenkung der Wachstumserwartungen der Regierung für dieses Jahr auf nur 0,2% verzeichnete die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 einen Rückgang von 0,3%. BASF kündigte Stellenkürzungen aufgrund eines “nachfragearmen Umfelds” an. Weitere Unternehmen wie Miele und die Deutsche Bank haben ebenfalls Stellenkürzungen angekündigt. Deutschland steht vor einer Kombination von vorübergehenden und langfristigen Herausforderungen wie Inflation, Fachkräftemangel und Investitionsmangel in die Infrastruktur.
Die deutsche Regierung, die die Ausgaben wegen einer 2009 beschlossenen Verfassungsänderung, die Defizitausgaben begrenzt, kürzen musste, stehen vor Schwierigkeiten. Ein Maßnahmenpaket zur Steuersenkung für Unternehmen, das von Bundeskanzler Olaf Scholz vorgeschlagen wurde, wurde im Oberhaus des Parlaments blockiert. Die Wirtschaftsleistung sank im letzten Quartal 2023 um 0,3%, und Ökonomen prognostizieren einen weiteren Rückgang im aktuellen Quartal. Die Ifo-Veröffentlichung am Freitag gibt nur wenig Hoffnung auf eine baldige Erholung, so Carsten Brzeski, Leiter der Makroabteilung bei der ING Bank.