Deutschland hat sich zu einer aufstrebenden Kraft in der Wirtschaftsbildung entwickelt, dank des globalen Rufs des Landes als Wirtschaftsmacht und Heimat internationaler Talente. Die Geopolitik des Vereinigten Königreichs und der USA hat auch das Interesse internationaler Studenten an Deutschland gesteigert. Dies markiert eine Verbesserung für die deutschen Business Schools, die im Vergleich zu ihren internationalen Konkurrenten lange unterdurchschnittlich abschnitten.
Universitäten in den USA, im Vereinigten Königreich, in Kanada und Australien gründeten im 20. Jahrhundert Business Schools, während Länder wie Frankreich und Spanien private Institutionen mit einem starken globalen Ruf eröffneten. Deutschland war deutlich langsamer bei der Entwicklung von Business Schools, vor allem aufgrund des Erbes der preußischen Gelehrten Wilhelm und Alexander von Humboldt. Dies führte zu einem Fokus auf öffentliche, kostenlose Universitäten, die vom Geschäftsleben entkoppelt waren, sowie auf akademische Strenge.
In den 1990er Jahren änderte sich dies mit der deutschen Wiedervereinigung und der Liberalisierung des EU-Binnenmarktes. Mit zunehmender Globalisierung begannen deutsche Unternehmen in neue internationale Märkte zu expandieren und Manager einzustellen, die ihre Produkte und Dienstleistungen über Grenzen hinweg leiten konnten. Dies führte zu einem harmonisierten Verhältnis zwischen theoretischem und praktischem Wissen in der deutschen Hochschulbildung.
Die geopolitische Situation hat auch das Interesse an MBAs in Deutschland gesteigert. Die Zahl der internationalen Studiengänge, einschließlich MBAs, wird in englischer Sprache angeboten und erfordert keine speziellen Deutschkenntnisse. Die steigenden internationalen Bewertungen der Business Schools haben auch erstklassige Akademiker dazu gebracht, in Deutschland zu lehren und zu forschen. Es gibt jedoch auch Herausforderungen für den deutschen Bildungssektor, wie die Pandemie und die Kriegssituation in der Ukraine.