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Friday, November 22, 2024

Deutschlands Geschäftsklima fällt im Juni: Kein Euro 2024 Märchen?

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Die Stimmung unter deutschen Unternehmen fiel im Juni stärker als erwartet, was den ersten Rückgang seit letzten Dezember markierte. Der Dienstleistungssektor verbesserte sich, während der Handelssektor schlechter abschnitt. Euro 2024 wird voraussichtlich zusätzliche Einnahmen bringen, aber die Wirtschaft nicht signifikant beeinflussen. Laut dem ifo-Institut haben im Juni rund 9.000 deutsche Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, den Dienstleistungen, dem Handel und dem Bau an der monatlichen Umfrage teilgenommen. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Juni von 89,3 Punkten im Mai auf 88,6, und lag damit unter den Erwartungen der Ökonomen von einem Anstieg auf 89,7. Der Rückgang des allgemeinen Vertrauens wurde hauptsächlich durch eine Verschlechterung der Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate vorangetrieben. Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe fiel das Geschäftsklima nach drei aufeinander folgenden Monaten des Anstiegs und Unternehmen zeigten sich vorsichtiger in Bezug auf die Zukunft.

Im Dienstleistungssektor verbesserte sich hingegen der Index. Die Dienstleister bewerteten ihre Situation positiver, und der Ausblick für die zweite Jahreshälfte verbesserte sich ebenfalls. Im Handel hingegen verschlechterte sich das Geschäftsklima aufgrund wachsender Skepsis über die Zukunft. Die Baubranche verzeichnete hingegen einen leichten Anstieg ihres Index, angetrieben von weniger pessimistischen Erwartungen, obwohl ein Mangel an Aufträgen weiterhin ein großes Problem darstellt. Die konjunkturelle Lage der deutschen Wirtschaft bleibt weiterhin herausfordern, so das ifo-Institut. Dies spiegelt sich auch in den Prognosen wider, denn trotz einer leichten Verbesserung der Wachstumsaussichten in der zweiten Hälfte von 2024 für Deutschland, sagt das ifo-Institut für das gesamte Jahr nur ein Wachstum von 0,4% voraus. Im Jahr 2023 war die Wirtschaft noch um 0,2% geschrumpft. Dies bedeutet eine Erhöhung um 0,2 Prozentpunkte gegenüber der Frühjahrsprognose von ifo 2024. Deutschland wird voraussichtlich 2025 um 1,5% wachsen, im Einklang mit den bisherigen Schätzungen. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 2024 im Durchschnitt 2,2% betragen und 2025 auf 1,7% fallen. Entsprechend der Einschätzung der Forscher in München stützt die Produktion mit ihrem Exportgeschäft die Wirtschaft, während der Bausektor wahrscheinlich seinen Abwärtstrend fortsetzen und starke Einbußen hinnehmen wird.

Eine aktuelle Studie des ifo-Instituts ergab, dass die Fußball-Europameisterschaft 2024, die in Deutschland stattfindet, voraussichtlich Einnahmen durch ausländische Fußballtouristen für Deutschland bringen wird. Laut der jüngsten ifo-Wirtschaftsprognose entspricht dieser Zuwachs etwa 0,1% der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal des Jahres. Jedoch ist nicht zu erwarten, dass Euro 2024 einen bedeutenden Einfluss auf die Wirtschaft haben wird. Insgesamt wird erwartet, dass solche Großveranstaltungen außer im Tourismus nur einen begrenzten Einfluss haben. Marktreaktionen zeigten minimale Auswirkungen auf deutsche Anlagen nach der Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimas. Bundrenditen blieben bei 2,4% und der DAX-Index stieg um 0,7%, angeführt von Gewinnen im Automobilsektor. Porsche AG, BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz AG verzeichneten Gewinne zwischen 1,8% und 3,2%. Andere Top-Performer waren Puma und Fresenius Medical Care, die jeweils um 2,1% bzw. 2,4% stiegen.

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