Die Besitzer des berühmten Trianon-Gebäudes in Frankfurt haben Insolvenz angemeldet. Dies geschieht, während die größte Volkswirtschaft Europas mit einer schweren Immobilienkrise zu kämpfen hat. Der Immobiliensektor in Deutschland trägt ein Fünftel des Gesamtausstoßes des Landes bei, hat jedoch mit hohen Kreditkosten und trockener Immobilienfinanzierung seit Mitte 2022 zu kämpfen.
Im Jahr 2023 wurden rund 294.400 Wohnungen gebaut, weit unter dem Ziel der Regierung. Die Behörden genehmigten 260.000 Bauvorhaben, den niedrigsten Stand seit 2012. Im ersten Quartal 2024 sanken die Preise gegenüber dem Vorjahr um 5,7 Prozent. Dies markiert das sechste aufeinanderfolgende Quartal des Rückgangs sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen. Der Wohnungsbaustau, also Wohnungen, die genehmigt, aber noch nicht gebaut wurden, ist zum ersten Mal seit 2008 gesunken.
Investoren sind jetzt skeptisch, sich auf größere Volkswirtschaften wie Europa, China und die USA zu setzen. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt aufgrund steigender Kosten gedämpft. Insbesondere für Europa hat das abrupte Ende der billigen Energie aus Russland die deutsche Immobiliennachfrage getroffen. Europa befindet sich derzeit in einem Handelskampf mit China, um seinen Binnenmarkt vor dem Zustrom chinesischer Waren zu “schützen”.
Was den Immobilienmarkt betrifft, kann man die konjunkturfördernden Maßnahmen Chinas ausprobieren, obwohl das nach Meinung einiger Analysten auch nicht ausreicht. Chinas jüngste Hauspreise und Verkäufe setzen ihren Rückgang fort, ohne dass die Regierung eingreift. Dennoch können niedrigere Kreditkosten ein Anfang sein. Die Europäische Zentralbank hat kürzlich erstmals seit 2019 die Zinssätze gesenkt. Eine weitere mögliche Lösung betrifft die Immigration. Während die Einwanderung in Großbritannien vor den Wahlen am 4. Juli ein heißes Thema ist, spüren auch andere Länder den Druck. Die Kontrolle illegaler Einwanderer ist entscheidend für die Kontrolle des Angebots und damit der Nachfrage.