Einige Klimaaktivisten haben sich am Donnerstagmorgen an den Startbahnen des größten Flughafens Deutschlands in Frankfurt festgeklebt. Einen Tag zuvor blockierten Aktivisten auch den Flughafen in Köln/Bonn und unterbrachen temporär den Flugverkehr dort. Die Protestaktion war gut geplant, da die Sommerferien in Deutschland gerade begonnen hatten und Hunderte von Flügen abgesagt werden mussten. Die Gruppe Last Generation hat die Verantwortung für die neuesten Aktionen übernommen, wobei Aktivistin Lina Johnson die Kampagne verteidigt hat. In Hessen, wo sich der Flughafen Frankfurt befindet, reagierte der Ministerpräsident Boris Rhein stark auf die kurze Unterbrechung und betonte ihre weitreichenden Konsequenzen.
Last Generation wurde 2021 gegründet und die Aktivisten betrachten sich als die letzte Generation vor dem Erreichen des Kipppunkts des Klimawandels. In Deutschland konzentrieren sich ihre Proteste hauptsächlich darauf, Straßen und Startbahnen zu blockieren, um die Verkehrspolitik zu beeinflussen. Sie entstanden aus der internationalen Klimabewegung Fridays for Future, angeführt von der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg. Der Name der Gruppe leitet sich von einem Zitat des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama aus dem Jahr 2014 ab. Die neuen Störungen kommen zu einer Zeit, in der Bedenken hinsichtlich Immigration, Sicherheit und Inflation den Klimawandel in den Hintergrund gerückt haben. Viele Menschen in Deutschland haben derzeit kein Interesse an Maßnahmen zum Klimaschutz.
Die Aktivisten der Last Generation vernetzen sich über internationale Grenzen hinweg, wobei Aktivisten in anderen Ländern ebenfalls zu radikalen Mitteln greifen. In Berlin wurde im Juli ein Klimaaktivist der Gruppe Last Generation zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Als Reaktion auf weit verbreitete harte Kritik kündigte Last Generation Anfang 2024 an, auf weitere Störungen auf Straßen und Flughäfen zu verzichten. Die neuen Aktionen in Frankfurt und Köln/Bonn deuten jedoch auf eine Meinungsänderung hin. Die deutsche Regierung hat kürzlich beschlossen, das Luftverkehrssicherheitsgesetz zu ändern, um gegen Personen vorzugehen, die gegen die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs verstoßen.