Klimaaktivisten haben sich am Donnerstagmorgen auf den Start- und Landebahnen des größten Flughafens Deutschlands in Frankfurt festgeklebt. Am Tag zuvor blockierten Aktivisten auch den Flughafen Köln/Bonn und unterbrachen vorübergehend den Flugverkehr dort. Die Aktion war gut geplant, da die Sommerferien in Deutschland gerade begonnen haben und Hunderte von Flügen abgesagt werden mussten. Die Gruppe “Last Generation” hat die Verantwortung für die jüngsten Aktionen übernommen, wobei Aktivistin Lina Johnson die Kampagne verteidigt und die deutschen Regierungen für ihren Einsatz von fossilen Brennstoffen kritisiert.
Deutsche Politiker sehen die Aktionen der Klimaaktivisten anders. Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein verurteilte die Aktionen als unverantwortlich und kriminell, da sie tausende Urlauber beeinträchtigen. Die Gruppe “Last Generation” wurde 2021 gegründet und richtet sich vor allem gegen Verkehrspolitik, indem sie Straßen und Start- und Landebahnen blockiert. Sie sind aus der internationalen Klimabewegung “Fridays for Future” entstanden und haben etwa 500 bis 600 Mitglieder in Deutschland. Die Gruppe hat auch bei den Europawahlen im Juni kandidiert, jedoch nur 0,3% der Stimmen erhalten.
Die neuen Störungen kommen zu einer Zeit, in der die Klimafrage in Deutschland aufgrund von anderen politischen Themen wie Einwanderung, Sicherheit und Inflation in den Hintergrund gerückt ist. Die Proteste haben in der Vergangenheit auch berühmte Gebäude und Kunstwerke wie das Brandenburger Tor in Berlin betroffen. Die Reinigung des Berliner Wahrzeichens kostete 150.000 Euro. Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Klimaproteste der Gruppe “Last Generation” als “völlig verrückt” bezeichnet. Trotz Kritik und rechtlicher Konsequenzen planen die Klimaaktivisten weitere Störungen, wie die jüngsten Aktionen in Frankfurt und Köln/Bonn zeigen.