Jedes Jahr im Oktober versammeln sich Verlage und andere Fachleute der Buchbranche aus der ganzen Welt auf der Frankfurter Buchmesse, um Rechte zu handeln, Branchenentwicklungen zu diskutieren und zu netzwerken: Es ist die Veranstaltung, die “jeder besucht, weil jeder anwesend ist”. Allein im Jahr 2022 sahen 180.000 Besucher 4.000 Aussteller aus 80 Ländern. Die Frankfurter Buchmesse, die im 15. Jahrhundert entstand und nach dem Zweiten Weltkrieg ihre moderne Rolle annahm, ist ein Synonym für das Gefühl des globalen Buchgeschäfts.
Die Frankfurter Buchmesse ist mehrschichtig, ausladend und komplex auf eine Weise, die über quantitative Methoden und Standardzählungen hinausgeht. Die Autoren besuchten die Buchmesse erstmals im Jahr 2017, um deren Rolle im globalen Verlagswesen zu erforschen. Dies führte zur Entwicklung von “The Frankfurt Kabuff”, einem Comic-Erotik-Thriller, der die Essenz der Messe darstellt. Darin wird die Bedeutung des internationalen Buchhandels und die politische Tragweite beleuchtet.
Die Geschichte von “The Frankfurt Kabuff” spielt auf der Frankfurter Buchmesse. Die Handlung beinhaltet eine Reihe von besonderen Charakteren, darunter eine enttäuschte australische Lehrerin und ein heißer Polizist, die in einen Kampf um die Seele der Messe verwickelt sind. Während Beatrice Deft versucht, die Übernahme der Messe durch eine rechtsextreme Organisation zu verhindern, erlebt sie auch romantische Interludien mit einem Polizisten namens Caspian Schorle.
Durch unkonventionelle Methoden wie das Erzählen in Kabuffs und die Kreation von fiktiven Charakteren versuchten die Autoren, die Strukturen des globalen Buchgeschäfts kritisch zu hinterfragen. Sie nutzten humorvolle Elemente und spielerische Formen der Fiktion, um auf institutionelle und systemische Missstände in der Buchkultur aufmerksam zu machen und die Funktionsweise des Verlagswesens zu beleuchten.
Der abschließende Abschnitt beschäftigt sich mit der kritischen Auseinandersetzung über die politischen und strukturellen Aspekte des Werkes, insbesondere im Hinblick auf die literarische Form des Thrillers. Trotz konservativer Elemente in der Textgestaltung versucht “The Frankfurt Kabuff” eine politische Kritik am Verlagswesen anzustoßen und neue Wege der Schreibweise und Kritik zu eröffnen. Das Werk reflektiert auch die Rolle des digitalen Kapitalismus im Selbstverlag und hinterfragt die neoliberalen Strukturen der Branche.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass “The Frankfurt Kabuff” eine experimentelle, kritische Auseinandersetzung mit dem Verlagswesen darstellt und die Notwendigkeit unterstreicht, traditionelle Forschungsmethoden durch kreative und spielerische Ansätze zu erweitern, um die Komplexität des Buchgeschäfts umfassend zu erfassen.