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Saturday, September 21, 2024

Die historische Zeitenwende erfolgte tatsächlich früher

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Der ehemalige Bundesminister und Vizekanzler Deutschlands, Sigmar Gabriel, der nun Vorsitzender von Atlantik-Brücke e.V. ist, einer gemeinnützigen Organisation im Dienste der deutsch-amerikanischen Freundschaft, sprach auf dem Transatlantik-Forum in Bad Homburg über die Verschiebungen in der globalen Politik. Bei der Veranstaltung mit dem Titel „Deutschland, die EU und transatlantische Beziehungen nach der ‘Zeitenwende’“ hielt er einen Vortrag bei einem ausverkauften Event, zu dem auch hochkarätige Persönlichkeiten wie Prof. Matthias Lutz-Bachmann und Prof. Enrico Schleiff anwesend waren.

Gabriel betonte die Bedeutung des Begriffs „Zeitenwende“ im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen und bezeichnete eine Verschiebung hin zum Indo-Pazifik als einen entscheidenden Wendepunkt. Er erklärte, dass die USA sich traditionell als wirtschaftliche und technologische Führungsmacht betrachtet und die Garantie für eine liberale Weltordnung übernommen hätten, auch wenn sie selbst manchmal gegen liberale Ideen verstoßen hätten. Besonders hervorzuheben sei die Rolle Chinas bei der Vermittlung im Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran sowie bei der Ausarbeitung eines Friedensplans für den Krieg in der Ukraine.

Ein deutliches Zeichen der „Zeitenwende“ sei die paradoxale Re-Nationalisierung von Konflikten trotz der globalen Dimension drängender Herausforderungen wie dem Klimawandel, so Gabriel. Er betonte, dass Deutschland mehr Verantwortung übernehmen müsse, um die transatlantische Achse mit Amerika zu stärken. Die Diskussion am Ende der Veranstaltung konzentrierte sich auf die Frage, wie der Westen in Zukunft mit dem globalen Süden umgehen sollte, insbesondere vor dem Hintergrund des wachsenden Einflusses von Russland und China. Gabriel betonte die Bedeutung der Berücksichtigung von Werten, aber auch der Abwägung verschiedener Interessen.

Der John McCloy Transatlantik-Forum, der an der Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität etabliert wurde, dient als Plattform für den Dialog mit der Öffentlichkeit und ist eng mit dem interdisziplinären Forschungsprojekt „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“ verbunden. Prof. Gunther Hellmann und Prof. Johannes Völz sind die Leiter dieses Projekts.

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