Brandenburg hat bei den Wahlen für das Europäische Parlament für die Partei Alternative für Deutschland (AfD) gestimmt, die die Farbe Blau trägt. Die Nationalisten haben fast 21% der Stimmen gewonnen und sich somit an die Spitze der Wahlen in diesem Bundesland gesetzt, gefolgt von der Linken Partei mit etwa 18%. Brandenburg, das die deutsche Hauptstadt Berlin beherbergt, liegt an der polnischen Grenze. Auch im benachbarten Bundesland Sachsen war die AfD die stärkste Partei. Diese Ergebnisse sollten niemanden überraschen, da Umfragen dies lange vorhergesagt haben. Die AfD ist seit ihrer Gründung im Jahr 2013 besonders stark in den Regionen des ehemaligen Ostdeutschlands.
In Frankfurt (Oder) gab es die Hoffnung, den Trend zu durchbrechen. Die Nähe zur polnischen Stadt Slubice und der kulturelle Austausch zwischen den Städten boten Hoffnung auf ein anderes Wahlergebnis. Der Bürgermeister von Frankfurt, René Wilke, wurde im März 2018 mit fast zwei Drittel der Stimmen gewählt. Er setzte sich in seiner Antrittsrede für mehr nationalen und internationalen Zusammenhalt ein und bezeichnete seine Stadt als einen Hoffnungsschimmer für die Europäische Union. Ein Jahr später ist Wilke jedoch desillusioniert, da die AfD auch hier starke Ergebnisse erzielen konnte.
Wilke ist verwirrt darüber, warum die AfD so erfolgreich ist, und möchte die Beweggründe dieser Wähler besser verstehen. Frankfurt (Oder) gilt als offen und international, mit einem hohen Anteil an Einwohnern ohne deutschen Pass. Die AfD versucht, die Wahrnehmung zu verstärken, dass die Integration der Ausländer Probleme mit sich bringt und zur Stärkung ihrer Position beiträgt. Politiker wie Wilke betonen hingegen die Wichtigkeit von Integration und den Schutz der Flüchtlinge vor Fremdenfeindlichkeit.
Die Diskussionen und Debatten in Frankfurt zeigen die Spaltung der Gesellschaft und die unterschiedlichen Ansichten zu Integration, Globalisierung und nationaler Identität. Während die AfD in Teilen der Bevölkerung Wähler mobilisiert, bleiben die etablierten Parteien wie die Linke und SPD weiterhin auf der Seite des Zusammenhalts und des friedlichen Miteinanders. Die Zukunft Brandenburgs und Deutschlands hängt laut den Politikern von der Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Toleranz ab.