Die Idee der Drag Queens, Kindern Geschichten vorzulesen, ist Teil einer größeren Bewegung, die darauf abzielt, den „ideologischen Staatsapparat“ zu demontieren und die als strukturell unterdrückerisch angesehene Welt zu verändern. Dies hat seinen Ursprung in der neo-marxistischen Denkweise der Frankfurter Schule, die sich in den 1930er Jahren in Deutschland entwickelte. Laut dieser Denkweise muss der Fokus auf den „ideologischen Staatsapparat“ gelegt werden, um die kapitalistische Ideologie zu bekämpfen, was auch das Bildungssystem einschließt.
Ursprünglich ging es bei der Demontage des Staatsapparates im Westen darum, diese Philosophie in soziale Aktionen umzusetzen, um eine utopische Gesellschaft zu schaffen. In den 1970er Jahren erkannten jedoch viele, dass die revolutionären Momente vorüber waren und legten den Schwerpunkt auf soziale Bewegungen wie Umweltschutz und Feminismus, um den Sozialismus populär zu machen. Der „lange Marsch durch die Institutionen“ wurde eingeleitet, um die studentische Bewegung weiter auszubauen.
Seit den 1970er Jahren haben sich diese Gegeninstitutionen zu einer Allianz verschiedener theoretischer Gruppen entwickelt, die eine tiefe Feindseligkeit gegenüber liberalen Ideen wie Freiheit, Demokratie und Wahrheit teilen. Die Idee, Drag Queens Kindern Geschichten vorzulesen, dient dazu, traditionelle Geschlechterrollen und die traditionelle Familienstruktur zu dekonstruieren. Es handelt sich um einen Teil einer neo-marxistischen kulturellen Revolution, in der Kinder als wichtige Zielgruppe angesehen werden.