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Saturday, January 18, 2025

Ein Stern wie eine Matrjoschka-Puppe: Neue Theorie für Gravastars

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Wenn Gravitationskondensatsterne (oder Gravastars) tatsächlich existierten, würden sie einem entfernten Beobachter ähnlich wie Schwarze Löcher erscheinen. Zwei theoretische Physiker an der Goethe-Universität Frankfurt haben nun eine neue Lösung für Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie gefunden, nach der gravitative Sterne wie eine russische Matroschka-Puppe strukturiert sein könnten, wobei sich ein Gravastar innerhalb eines anderen befindet.

Laut den Erkenntnissen der Physiker an der Goethe-Universität Frankfurt könnte ein Gravastar wie eine Matroschka-Puppe aussehen. Das Innere von Schwarzen Löchern bleibt ein Rätsel für die Wissenschaft. 1916 skizzierte der deutsche Physiker Karl Schwarzschild eine Lösung für Albert Einsteins Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie, nach der das Zentrum eines Schwarzen Lochs aus einer sogenannten Singularität besteht, einem Punkt, an dem Raum und Zeit nicht mehr existieren. Hier, so die Theorie, gelten alle physikalischen Gesetze, einschließlich von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, nicht mehr; das Prinzip der Kausalität ist ausgesetzt. Dies stellt eine große Belästigung für die Wissenschaft dar: Es bedeutet schließlich, dass keine Informationen aus einem Schwarzen Loch jenseits des sogenannten Ereignishorizonts entkommen können.

Im Jahr 2001 schlugen Pawel Mazur und Emil Mottola eine andere Lösung für Einsteins Feldgleichungen vor, die zu Objekten führte, die sie Gravitationskondensatsterne oder Gravastars nannten. Im Gegensatz zu Schwarzen Löchern haben Gravastars aus theoretischer astrophysikalischer Sicht mehrere Vorteile. Daniel Jampolski und Prof. Luciano Rezzolla von der Goethe-Universität Frankfurt haben nun eine Lösung für die Feldgleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie präsentiert, die die Existenz eines Gravastars innerhalb eines anderen Gravastars beschreibt. Sie haben diesem hypothetischen Himmelskörper den Namen “nestar” (von englisch “nested”) gegeben.

Daniel Jampolski, der die Lösung im Rahmen seiner Bachelorarbeit unter der Leitung von Luciano Rezzolla entdeckte, sagt: “Der Nestar ist wie eine Matroschka-Puppe”, und fügt hinzu: “Unsere Lösung der Feldgleichungen ermöglicht eine ganze Reihe ineinander verschachtelter Gravastars.” Während Mazur und Mottola postulieren, dass der Gravastar eine nahezu unendlich dünne Haut aus normaler Materie hat, ist die Schale des Nestars etwas dicker: “Es ist etwas einfacher vorstellbar, dass so etwas existieren könnte.”

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