Plastik wurde einst als bedeutender Fortschritt für die Menschheit angesehen, dank seiner Vielseitigkeit und geringen Kosten – heute fühlt es sich jedoch an wie unser Untergang. Auch wenn beunruhigende Schlagzeilen uns warnen, dass Plastik mittlerweile in unserem Wasser, unserer Luft und unseren Körpern ist, bleiben wir in einer unangenehmen Abhängigkeit von diesem potenziell giftigen, künstlichen Material gefangen. Obwohl wir uns vielleicht eine Zukunft ohne Abfall vorstellen, steigt der Verbrauch von Einwegplastik weltweit weiter an.
Als Künstler erstmals kurz nach seiner Erfindung in den 1950er Jahren mit Kunststoff zu experimentieren begannen, herrschte jedoch eine Stimmung der Begeisterung. Das hochflexible, preiswerte Material bot eine Vielzahl neuer Möglichkeiten: es konnte gebogen, geschnitten, gegossen oder aufgeblasen werden, transparent oder in leuchtenden Farben. Es trug auch Assoziationen von Modernität und Massenkonsum, die es zu einem wesentlichen Symbol seiner Zeit machten.
In einer neuen thematischen Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt mit dem Titel “Plastic World” werden die Arbeiten von mehr als 50 Künstlern – darunter James Rosenquist, Eva Hesse und Christo – in einer umfassenden Umfrage darüber gezeigt, auf welche vielfältigen Weisen Kunststoff im Laufe der Jahre verwendet wurde und wie sich seine Assoziationen entwickelt haben. Über 100 Werke sind aus Medien wie Acryl, Silikon, Vinyl, Styropor, Polyurethan, Polyester, PVC, 3D-Druck und aussortierten Objekten gefertigt, die alle durch die kulturelle Allgegenwart von Kunststoff ermöglicht wurden.
“Plastic World” ist bis zum 1. Oktober in der Schirn Kunsthalle Frankfurt am Römerberg zu sehen. Folgen Sie Artnet News auf Facebook, um immer über die Kunstwelt informiert zu sein. Abonnieren Sie unseren Newsletter, um die neuesten Nachrichten, aufschlussreiche Interviews und scharfsinnige Kritiken zu erhalten, die die Diskussion vorantreiben.