Goldman Sachs hat beschlossen, nach dem Brexit sein EU-Geschäft zwischen Frankfurt und Paris aufzuteilen, anstatt sich für eine einzige europäische Stadt als Standort zu entscheiden. Der CEO Lloyd Blankfein gab bekannt, dass Frankfurt und Paris die Hauptzentren sein werden, von denen aus die US-Investmentbank Geschäfte abwickeln wird, die nach dem Brexit nicht mehr in London durchgeführt werden können. Blankfein betonte, dass die Mitarbeiter selbst entscheiden können, wo sie arbeiten möchten.
In einem Interview mit der französischen Zeitung Le Figaro erklärte Blankfein, dass der Brexit die Bank dazu zwingt, Aktivitäten, die früher in London stattgefunden haben, zu dezentralisieren. Es wird erwartet, dass mehr Mitarbeiter auf dem europäischen Festland arbeiten werden, einige aus London und andere werden neu eingestellt. Blankfein äußerte auch die Vermutung, dass viele Amerikaner aus verschiedenen Gründen lieber in Paris als in Frankfurt leben würden.
Die Entscheidung von Goldman, sich nach dem Brexit auf zwei EU-Städte zu konzentrieren, spiegelt die Ansichten einiger Finanziers wider, dass Geschäfte, die nicht mehr in London stattfinden können, sich aufteilen werden. Neben Frankfurt und Paris hoffen auch Städte wie Dublin, Luxemburg, Mailand und Amsterdam auf wirtschaftliche Vorteile. Andere Banken wie Bank of America und JPMorgan Chase haben ebenfalls Standorte außerhalb von London für ihre Post-Brexit-Operationen gewählt.
Blankfein warnte davor, dass die Zeit für die Brexit-Planung langsam abläuft und dass Banken schnell handeln müssen. Dies deckt sich mit den Aussagen der Europäischen Zentralbank, die Banken drängt, mit ihren Brexit-Planungen voranzukommen. Insgesamt zeigt die Entscheidung von Goldman Sachs die Unsicherheit und die Herausforderungen, denen sich die Finanzbranche nach dem Brexit stellen muss.