Für ihre herausragenden Leistungen in der Entwicklung des High-Performance Computing (HPC) ehrt die Organisation “Partnership for Advanced Computing in Europe” (PRACE) Dr. Sarah Neuwirth von der Goethe-Universität Frankfurt mit dem diesjährigen PRACE Ada Lovelace Award. Neuwirth, stellvertretende Gruppenleiterin der Arbeitsgruppe für modulare Supercomputing und Quantencomputing, hat unter anderem erstmals aufgezeigt, wie Kombinationen von Hauptprozessoren (CPUs) und Grafikprozessoren (GPUs) verwendet werden können, um einen modularen Supercomputer zu bauen. Die Auszeichnung wird ihr auf der Platform for Advanced Scientific Computing Conference (PASC 2023, 26.-28. Juni) in Davos, Schweiz, verliehen.
Dr. Sarah Neuwirth ist eine junge und herausragende Informatikerin, Expertin in Hochleistungskommunikationstechnologien, deren Beiträge weit über ihre eigenen Forschungsfelder hinausgehen. Ihr Engagement in europäischen HPC-Initiativen für Exascale-Rechner ist ein Beispiel für ihre Verpflichtung zur Entwicklung von Technologien an der Spitze der HPC-Forschung mit Wert für eine Vielzahl von Forschungsfeldern. In ihrer Funktion als Mitglied des Ada Lovelace Award Selection Committee hob Professor Nathalie Reuter hervor, dass Neuwirth eine Vorbildfunktion für Frauen in HPC-Berufen hat, nicht nur aufgrund ihrer Sichtbarkeit in den MINT-Fächern, sondern auch durch ihr Engagement in Outreach-Aktivitäten und ihre Teilnahme an anderen relevanten Gremien.
Die PRACE-Geschäftsführerin Serge Bogaerts freut sich, Dr. Neuwirth diesen Preis zu verleihen, da sie ein Vorbild für weibliche Wissenschaftlerinnen ist und zeigt, dass herausragende Forschungsergebnisse auch von Frauen stammen. Die PRACE Ada Lovelace Award-Zeremonie auf der PASC 2023 wird Dr. Neuwirth die Möglichkeit geben, einen Vortrag zum Thema “Leveraging HPC Performance Engineering to Support Exascale Scientific Discovery” zu halten. Dr. Neuwirth betonte, wie wichtig es ist, durch Lehre, Forschung und Outreach-Programme mehr Frauen und Vertreter unterrepräsentierter Gruppen dazu zu ermutigen, Karrieren in HPC und verwandten MINT-Fächern zu verfolgen.
Die PRACE Ada Lovelace Award Selection Committee würdigte Dr. Sarah Neuwirth für ihren wichtigen Beitrag zur Entwicklung des High Performance Computing (HPC) und für ihre Rolle als Vorbild für junge Wissenschaftlerinnen am Beginn ihrer Karriere. Dr. Neuwirths Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Hochleistungsrechnens und Netzwerkens, insbesondere in parallelen I/O- und Überwachungstechnologien, parallelen Datei- und Speichersystemen sowie Container-Technologien und Management für Supercomputer. Ihre Liste von Publikationen zeichnet sich durch beeindruckende Beiträge zur Forschung und Entwicklung in der Informatik und Rechnerwissenschaft aus.
Dr. Sarah Neuwirth ist eine international anerkannte Supercomputer-Architektin und eine führende Expertin auf ihrem Gebiet. Als Mitglied des Equal Opportunity Council an der Goethe-Universität Frankfurt engagiert sie sich aktiv für die Förderung von Frauen in HPC-Berufen und ist auf internationalen Konferenzen als Plenar- und Keynote-Sprecherin präsent. Ihr Einsatz für die Förderung von Nachwuchstalenten, insbesondere weiblicher Studierender und Angehöriger unterrepräsentierter Gruppen, zeigt ihr Engagement für eine Gleichstellung in den MINT-Bereichen.
Der PRACE Ada Lovelace Award wird jährlich an eine Wissenschaftlerin verliehen, die einen herausragenden Beitrag zum HPC in Europa und weltweit leistet und für Frauen am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere als Vorbild dient. Die Auszeichnung ist nach Ada Lovelace benannt, einer britischen Mathematikerin des 19. Jahrhunderts, die mit Charles Babbage an der Analytical Engine arbeitete. PRACE ist eine internationale Non-Profit-Organisation mit Sitz in Brüssel, die sich für die Interessen von HPC-Nutzern in Europa einsetzt und die wissenschaftliche Forschung und Innovation in allen Disziplinen und Industrieanwendungen fördert.