Am Donnerstagmorgen musste Deutschlands verkehrsreichster Flughafen mehr als 100 Flüge streichen, nachdem Klimaaktivisten die Sicherheit durchbrochen und die Startbahnen blockiert hatten, indem sie sich am Asphalt festklebten. Die Aktivisten gehörten der Klimaorganisation Last Generation an und behaupteten, sechs ihrer Mitglieder hätten einen Zaun durchschnitten, um verschiedene Punkte rund um die Startbahnen zu erreichen. Die Aktion, die unter dem Motto “Öl tötet” stand, fand am Flughafen Frankfurt statt.
Die Flughafenbehörden rieten den Passagieren über die Social-Media-Plattform X, nicht zum Flughafen zu reisen und ihren Flugstatus zu überprüfen, da es zu möglichen Verzögerungen kommen könne. Notfallfahrzeuge waren auf den Startbahnen stationiert, während die Flugausfälle etwa zehn Prozent der für Donnerstag geplanten Flüge ausmachten. Das Flughafenmanagement gab bekannt, dass der Flugbetrieb gegen 8 Uhr langsam wieder aufgenommen wurde und alle Startbahnen wieder in Betrieb seien.
Die Protestaktion ist Teil einer breiteren Kampagne von Last Generation, die am Mittwoch begann und ähnliche Störungen in ganz Europa und Nordamerika umfasst. Die Gruppe fordert die deutsche Regierung auf, sich an der Gestaltung und Unterzeichnung eines globalen Abkommens zur schrittweisen Abschaffung von Öl, Gas und Kohle bis 2030 zu beteiligen. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich bereits am Heathrow Flughafen und am Flughafen Köln-Bonn, wo Flüge aufgrund von Aktivisten, die sich an Startbahnen festgeklebt hatten, für mehrere Stunden ausgesetzt wurden.
Die Klimaaktivisten planen weitere Aktionen, um auf die Dringlichkeit des Klimawandels aufmerksam zu machen. Unter anderem wurde ein Mitglied der Gruppe Just Stop Oil (JSO) am Heathrow Flughafen festgenommen, nachdem er am Zaun des Flughafens entlang gefahren war. Die Gruppe betonte die Notwendigkeit einer Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie, verurteilte jedoch jegliche unrechtmäßige und unverantwortliche Protestaktionen. Die Aktivisten bezeichneten ihre Handlungen als Beginn einer “internationalen Erhebung”, um auf die Notwendigkeit des Schutzes des Planeten hinzuweisen.