Die deutsche Stadt Frankfurt hat am Sonntag festliche Lichter eingeschaltet, um den muslimischen heiligen Monat Ramadan zu feiern, in dem, wie lokale Medien berichteten, bundesweit erstmals Lichter aufgestellt wurden. Bei einer Abendzeremonie wurde ein großes Schild mit der Aufschrift “Happy Ramadan” und eine Lichtinstallation in Form von Sternen, Laternen und Halbmonden feierlich enthüllt und beleuchtete eine Fußgängerzone im Stadtzentrum mit Restaurants und Cafés. Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Gruenberg nannte es eine “schöne Geste”, die für “das friedliche Zusammenleben aller Menschen in Frankfurt” stehe.
Frankfurt, Deutschlands Finanzmetropole mit einer Bevölkerung von mehr als 750.000 Menschen, beheimatet rund 100.000 Muslime. Die Ramadan-Lichter sollen die Stadt mindestens 75.000 Euro gekostet haben. Auch die Stadt Köln zeigte erstmals Ramadan-Straßendekorationen, die jedoch durch private Spenden und nicht durch öffentliche Gelder finanziert wurden. Der Frankfurter Zweig des Koordinierungsrates der Muslime begrüßte die Straßenbeleuchtung als Zeichen der “Wertschätzung und Anerkennung der kulturellen und religiösen Vielfalt unserer internationalen Stadt”.
Nicht alle Reaktionen waren jedoch positiv. Robert Lambrou, ein regionaler Abgeordneter in Hessen von der rechtsextremen AfD-Partei, verurteilte die Ramadan-Dekorationen als eine “Geste der Unterwerfung des Islam”. Die Idee, die Lichter aufzuhängen, stammte von Stadtrat Omar Shehata von der Sozialdemokratischen Partei des Bundeskanzlers Olaf Scholz. Shehata sagte der Zeitung Frankfurter Allgemeine, er habe sich von London inspirieren lassen, das im letzten Jahr erstmals für Ramadan beleuchtet wurde. Als Reaktion auf die Kritik der AfD sagte er: “Viele Menschen in Frankfurt stehen vereint gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und anti-muslimischen Rassismus.”