Die Stadt Frankfurt hat Roger Waters, den Bassisten von Pink Floyd und führenden Verfechter der Bewegung zum Boykott Israels, aufgrund seiner als antisemitisch angesehenen Haltung blockiert. Waters sollte am 28. Mai im Festhalle Frankfurt auftreten, dem Ort, an dem während des Holocausts 3.000 Juden nach Kristallnacht in den Tod deportiert wurden. Die Stadt Frankfurt, teilweiser Besitzer der Konzerthalle, sagte, dass Waters aufgrund seines anhaltenden anti-israelischen Aktivismus nicht auftreten könne.
Waters’ vehementer anti-israelischer Aktivismus wurde häufig als antisemitisch kritisiert. Neben der Unterstützung der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung hat Waters bei Konzerten einen Schweineballon mit einem Davidstern fliegen lassen, über die vermeintliche Macht einer niederträchtigen jüdischen Lobby in den USA gesprochen und israelische Aktionen im Westjordanland mit Südafrika unter Apartheid und Nazi-Deutschland verglichen. Jüdische Gruppen in Deutschland reagierten positiv auf die Ankündigung des abgesagten Konzerts und betonten, dass Antisemitismus in Kunst und Kultur nicht toleriert werden dürfe.
Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, begrüßte die Entscheidung und betonte, dass Antisemitismus nicht toleriert werden dürfe. Waters’ Tour umfasst zahlreiche weitere Termine in Europa, darunter auch in Deutschland.