Eine weitere Frankfurt-Paris Fellow, Karla Kutzner, ist die Gründerin des InterKontinental Verlags mit einer Buchhandlung und einem Festival in Berlin. Im Rahmen des Paris-Frankfurt Fellowship Programms absolvieren junge Buchhändler und Verlagsmitarbeiter ein zweiwöchiges Schulungsprogramm zwischen Frankreich und Deutschland, um professionelle Fähigkeiten, Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Karla Kutzner wurde zur neuen Koordinatorin des Books at Berlinale Programms ernannt und berichtet über ihre Arbeit als Verlegerin bei InterKontinental, wo sie mit einem kleinen Team eine Buchhandlung, das jährliche dreitägige African Book Festival Berlin und einen Verlag betreibt. Als unabhängige Verlegerin ist sie als Projektmanagerin, Lektorin, Korrekturleserin und Finanzmanagerin tätig.
Karla Kutzner identifiziert zwei große Herausforderungen für Verlage in Deutschland, insbesondere für unabhängige und kleinere Verlage. Zum einen sind dies die Papierpreise und allgemeine Preiserhöhungen von Waren und Dienstleistungen, die es schwierig machen, einen Buchpreis festzulegen, den jeder bezahlen kann. Zum anderen gestaltet sich die Distribution der Bücher als problematisch, besonders für neue Verlage, die Schwierigkeiten haben, ihre Bücher in Buchhandlungen zu platzieren, da die etablierten Verlagsvertreter bereits überlastet sind. Karla Kutzner sieht die Zusammenarbeit mit großen Buchhandelsketten wie Thalia als schwierig an, da diese nur mit zentralen Einkäufern arbeiten, was es unabhängigen Verlagen erschwert, ihre Bücher in diesen Läden zu platzieren.
Auf der Frankfurter Buchmesse, die sie jedes Jahr besucht, freut sich Karla Kutzner insbesondere auf den Buch-zu-Film-Tag und die Möglichkeit, als neue Koordinatorin des Books at Berlinale Agenten und Produzenten kennenzulernen. Sie plant auch wichtige Networking-Termine mit Partnern für 2024 und freut sich auf die Kollegen aus der unabhängigen Verlagsbranche und die Alumni des Paris-Frankfurt Fellowship Programms. Zusätzlich wird auf der Frankfurter Buchmesse ein Diskussionsforum für unabhängige Verleger stattfinden, bei dem Vertreter aus Taiwan, Deutschland, Brasilien und Kenia sprechen werden. Weitere Interviews mit Teilnehmern an den Frankfurter Stipendien- und Förderprogrammen sind in der Frankfurter Buchmesse-Zeitschrift zu finden, die am 18. Oktober gedruckt und digital verteilt wird.