Eintracht Frankfurt-Anhänger haben einem lokalen Politiker vorgeworfen, einen “kleinkarierten persönlichen Feldzug” gegen Fußballfans zu führen, nachdem es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war und mehrere Fans vor dem Europa-League-Spiel ihrer Mannschaft gegen Shakhtar Donetsk am Donnerstag verletzt wurden. Die Anhänger sind verärgert darüber, dass die Polizei zwei Stunden vor dem Anpfiff in der Commerzbank-Arena ein großes Banner beschlagnahmte, das vor der Nordwest-Tribüne lag, der Heimat der Frankfurter Ultras, und dabei Schlagstöcke einsetzte und Fans verletzte. Die Polizei begründete die Aktion damit, dass das Banner eine “schmutzige und beleidigende” Botschaft enthielt, die auf den örtlichen Innenminister des Landes Hessen, Peter Beuth (CDU), abzielte.
Die Nordwestkurve e.V., eine Dachorganisation, die aktive Fan-Gruppen von Eintracht Frankfurt vertritt, bezeichnete die Aktion der Polizei als überzogen und kritisierte, dass mehrere Menschen ernsthafte Verletzungen erlitten hätten. Obwohl die Anhänger einräumten, dass die Nachricht auf dem Banner “weder freundlich noch besonders ausgefeilt” war, sagten Experten und Verteidiger von Fußballfans, dass das Vorgehen der Polizei unverhältnismäßig und übertrieben war. Frankfurt-Fan-Gruppen glauben, dass die jüngsten Ereignisse Teil einer breiteren politischen Kampagne des Innenministers Beuth sind.
Der Streit zwischen Fans und der Polizei in Deutschland hat zuletzt zugenommen, was dazu geführt hat, dass einige Bundesländer die Polizeibefugnisse erweitern wollen. Die Fans fühlen sich zunehmend ins Visier genommen und als Test für die polizeilichen Maßnahmen verwendet. Die Operation in Frankfurt ereignete sich vor dem Hintergrund sinkender Fußballkriminalität, was von Kritikern als Vorwand für verschärfte Polizeimaßnahmen angesehen wird. Trotzdem besteht weiterhin Spannung zwischen der Polizei und Fußballfans in Deutschland.