Eine Gewerkschaft, die viele der Lokführer in Deutschland vertritt, begann am Mittwoch früh einen fast dreitägigen Streik in einem erbitterten Streit mit dem staatlichen Hauptbahnbetreiber des Landes über Arbeitszeiten und Gehälter. Der Streik hatte massive Auswirkungen auf den Zugverkehr im ganzen Land und in vielen Städten, wobei nur etwa 20 % der Fernzüge von Deutsche Bahn liefen und viele regionale und Pendlerzüge in Städten wie Berlin ebenfalls nicht in Betrieb waren.
Die GDL-Gewerkschaft begann den Streik bei Güterzügen bereits am Dienstagabend. Neben Lohnerhöhungen ist die zentrale Forderung der Gewerkschaft, die Arbeitszeit von Schichtarbeitern von 38 auf 35 Stunden pro Woche ohne Gehaltskürzung zu reduzieren, eine Forderung, der die Arbeitgeber bisher widersprochen haben. Der Verkehrsminister von Deutschland, Volker Wissing, forderte beide Seiten auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Der Gewerkschaftsvorsitzende Claus Weselsky sagte, es liege nun an Deutsche Bahn, ein verbessertes Angebot vorzulegen. Wenn es bis Freitag kein neues Angebot gibt, werde man eine Pause einlegen und in den nächsten Streik gehen. Die Streikaktivitäten der Lokführer fallen mit einem einwöchigen Streik von Bauern zusammen, die seit Montag Teile des Landes blockieren, um gegen eine Regierungspläne zur Abschaffung von Steuervergünstigungen für Diesel in der Landwirtschaft zu protestieren.