Das Zilan-Frauenfest, das jährliche Highlight der kurdischen Frauenbewegung in Deutschland, findet heute in Frankfurt statt. Das erste Zilan-Frauenfest fand 2004 in Gelsenkirchen unter dem Motto “Frauen überwinden Grenzen” statt. In den folgenden Jahren standen zentrale Themen der Frauenbewegung wie der Kampf gegen das vorherrschende Ehrenkonzept (“Wir gehören niemandes Ehre, unsere Ehre ist unsere Freiheit!”) und gegen Femizide (“Frauen sind Leben, töte kein Leben!”) im Mittelpunkt.
2013 erklärten Tausende von Frauen ihre Entschlossenheit, den Kampf der revolutionären Frauen Sakine Cansız (Sara), Leyla Şaylemez (Ronahî) und Fidan Doğan (Rojbîn) fortzusetzen, die vom türkischen Geheimdienst in Paris ermordet wurden. Andere Feste waren den kämpfenden Frauen in Kobanê und Şengal gewidmet. Nach der türkischen Invasion von Afrin im Jahr 2018 lautete das Motto “Afrin verteidigen bedeutet die Frauenrevolution verteidigen”. Das letzte Festival fand im Juni 2019 unter dem Motto “Frauenwiderstand befreit” statt.
Die internationale Kampagne “Frauen verteidigen Rojava”, die 2019 gegründet wurde, sandte dem Festival folgende Botschaft: Die zerstörerische Kraft des Patriarchats ist in allen Ecken und Enden sichtbar. Eins der Ausdrücke dafür sind die zahlreichen Kriege, die die Herrschenden in verschiedenen Teilen dieser Welt führen. Das ökologische Krisen verschlechtert sich ebenfalls immer mehr. In Deutschland wird alle 2,5 Tage eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Das Patriarchat ist destruktiv und die kurdische Frauenbewegung ein Vorbild für Widerstand.
Das Zilan-Frauenfest wird als Teil des globalen Widerstands der Frauen und Menschen anderer unterdrückter Geschlechter angesehen, um das 21. Jahrhundert zum Jahrhundert der Frauenrevolution zu machen. Die Women Defend Rojava-Kampagne stellt sich gegen die Kriegsaggression der Türkei in Nordsyrien und verteidigt die Revolution in Rojava und ganz Kurdistan auch in Deutschland. Es ist an der Zeit zu handeln gegen die zunehmenden Angriffe des türkischen Staates in allen vier Teilen Kurdistans.